Während der Kunstnacht ist auch in den Straßen jede Menge los. | Patricia Lozano

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Frederic Pinya kann sich an das erste Mal noch genau erinnern. Als 1997 die Nit de l‘Art in Palma ins Leben gerufen wurde, galt dies in weiten Kreisen als verrückte Idee. „Das ging in die Köpfe noch nicht rein“, erzählt Pinya. Entsprechend gering war die Besucherzahl.

Pinya leitet die Galerie Pelaires und ist Präsident des Galeristenverbands Art Palma Contemporani, der die Nit de l‘Art seither jedes Jahr veranstaltet. Was klein anfing, ist längst ein Volksfest im Zeichen der zeitgenössischen Kunst. Rund 30.000 Besucher erwarten die Galeristen zur diesjährigen Kunstnacht, die am Samstag, 21. September, von 19 Uhr bis 23.30 Uhr stattfindet.

Auf dem offiziellen Programm der Nit de l‘Art stehen die zehn Galerien, die bei Art Palma Contemporani Mitglied sind: Aba Art, Addaya, das CCA Andratx, das allerdings an seinem Sitz in Andratx am 20. September eine Ausstellung eröffnet und einen Tag der offenen Tür veranstaltet. Des Weiteren die Galerien Fran Reus, Horrach Moyà, Kewenig und Maior sowie Pelaires, Pep Llabrés und Xavier Fiol. Hinzu kommen mit Vanrell und 6a zwei weitere Galerien, die nicht bei Art Palma organisiert sind.

Als städtische Kulturzentren sind das Casal Solleric und Can Balaguer im offiziellen Programm aufgeführt. Das Museum Es Baluard öffnet ebenfalls seine Türen, und in der Misericòrdia bietet der Inselrat von Mallorca den Galerien Espai B2 aus Sóller, Dionís Bennàssar aus Pollença und Marimón aus Can Picafort Raum. Wie jedes Jahr sind auch das Centre de Cultura Sa Nostra und Caixa Forum dabei. In Kooperation mit Pelaires veranstaltet zudem das Sant Francesc Hotel, einer der neuen Sponsoren der Nit de l‘Art, eine Vernissage.

All dies ist nur der offizielle Teil. Auch verbandsfreie Galerien wie die Galería K, Ahoy Art Gallery, die Gerhardt Braun Gallery oder die Galería Berlin nehmen an der Nit de l‘Art teil. Und nicht nur sie. Geöffnete Ateliers und Pop-up-Kunsträume, Aussteller auf der Plaça Major, Musik und Performances – all dies und mehr gehört zum Bild der Nit de l‘Art. Pinya sieht dieses bunte Treiben mit gemischten Gefühlen. „Ich finde das lustig“, meint er, stellt jedoch klar: „Das ist nicht die Nit de l‘Art. Die Kunstnacht ist das, was der Galeristenverband veranstaltet.“

Dem Verband geht es längst nicht mehr darum, die Hemmschwelle bei der Normalbevölkerung zu senken, eine Galerie zu betreten. Heute richtet sich der Fokus darauf, Palma als ein internationales Zentrum der zeitgenössischen Kunst zu verankern.

Aus diesem Grund zieht sich die Nit de l‘Art mittlerweile über drei Tage. Am Donnerstag, 19. September, werden von 18 bis 20 Uhr im Caixa Forum internationale Experten über den Kunstbetrieb in Afrika debattieren. In Zusammenarbeit mit der Stiftung der Madrider Kunstmesse Arco werden am Freitag und Samstag, 20. und 21. September, um jeweils 18.30 und 20.30 Uhr gratis Galerieführungen auf Spanisch und Englisch angeboten. Eine Anmeldung (artpal
masecretaria@kewenig.com) ist erforderlich.

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Mit „Terres Barceló“, einem Porträt des französischen Cineasten Christian Tran über den mallorquinischen Künstler Miquel Barceló, steht zudem erstmals ein Kunstfilm auf dem Programm. Gezeigt wird er am 21. September um 17.30 Uhr im Caixa Forum. Bereits um 11.30 Uhr gibt es dort ein Kolloquium mit Tran.

Dieses zusätzliche Angebot sei nur möglich, weil es neben den öffentlichen Institutionen auch zunehmend private Sponsoren gebe, betont Pinya. Sie, so der Galerist und Verbandspräsident, seien die Voraussetzung dafür, dass die Nit de l‘Art weiter wachsen könne – eben nicht in Form von noch volleren Gassen, sondern durch ein zusätzliches qualitativ attraktives Angebot.

Programm:

DO, 19. 9., 18 Uhr: Runder Tisch zum Kunstbetrieb in Afrika. Sprache: Englisch. Gratis. Caixa Forum, Plaça Weyler 3, Palma

FR + SA, 20. + 21.9., 18.30 und 20.30 Uhr: Arco Gallery Walks (span. und engl.).

Gratis. Anmeldung: artpalmasecretaria@kewenig.com

SA, 21. 9., 17.30 Uhr: Kunstfilm „Terres Barceló” von Christian Tran. Gratis. Caixa Forum

19 - 23.30 Uhr: Nit de l’Art