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Drei Galerien für zeitgenössische Kunst in Palmas Altstadt eröffnen diesen Donnerstag, 12. Dezember, Ausstellungen, wie sie vielseitiger nicht sein könnten.

„Squeeze Box“ ist der Titel der zweiten Einzelausstellung von Nicholas Woods in der Galerie Pelaires im Carrer Can Verí 3. Erstmals stellt der US-amerikanische Wahlmallorquiner ab 19 Uhr ausschließlich Aquarelle aus. Das Aquarell ist der Schwerpunkt seiner Arbeit. Für den Künstler ist es die unmittelbarste Art, Gedanken zu Papier zu bringen. Auch bei fast allen Werken anderer Genres lagen Aquarelle zugrunde.

Die Galería Pep Llabrés im Carrer Sant Jaume 17 eröffnet um 20 Uhr die Ausstellung „Cinemàtiques“ von Rubén Torras. Dessen Werk bewegt sich entlang der unscheinbaren Linie, wo sich Malerei und Fotografie vermischen. Die rätselhaften Szenen in den Bildern werden oft von Figuren begleitet, die ihrem Kontext entnommen sind und den Betrachter durcheinanderbringen. In anderen Werken dominiert eine absolute Stille verlassener architektonischer Landschaften, die der Künstler konstruiert hat.

Diese neuen Bilder zeigen, welche Wirkung ein Objekt außerhalb seines natürlichen Raumes erzeugt und wie es je nach neuem Kontext radikal anders wahrgenommen wird. Gleichzeitig demonstriert der Künstler, dass Wahrheit eine künstliche Produktion ist. Zumal in einer hypermedialisierten Gesellschaft, die von digitaler Technik, Geschwindigkeit und Unmittelbarkeit bestimmt wird.

Im Aba Art Lab an der Plaça Porta de Santa Catalina findet ab 19 Uhr die Vernissage einer Ausstellung mit Malerei von Rafel Joan statt. Um das sich ständig verändernde Licht und seine Auswirkungen einzufangen, ist der Künstler kontinuierlich am experimentieren. Im Ultraleichtflugzeug fliegt er über die Felder, die sein Atelier umgeben, nachts zieht er sich in eine Höhle zurück, die ihm eine einzigartige Landschaft bietet, die vom Mondlicht durchflutet und von Mehrdeutigkeit geprägt ist. Auch unternimmt er im Taucheranzug lange Spaziergänge auf dem Meeresgrund.

Das Ergebnis sind Werke von großer chromatischer Fülle und Leuchtkraft, hypnotische Bilder voller Details. Manchmal erlauben die Stunden der Kontemplation dem Künstler, tiefer in die Umgebung einzutreten, die Textur zu dekonstruieren und das Erscheinungsbild aufzulösen, um dann vom Konkreten zum Abstrakten überzugehen.

Das altgriechische Wort „Oxymoron“ bezeichnet Wendungen, die auf den ersten Blick widersprüchlich, mitunter aber auch hintersinnig sind, eben oxys (scharfsinnig) und moros (dumm). Eine solche Wendung lautet: Unsere Waffen richten keinen Schaden an. „Nuestras armas no hacen daño“ ist die Ausstellung von Marcelo Viquez überschrieben, die am nächsten Donnerstag, 19. Dezember, um 20 Uhr in der Galería Kewenig im Carrer Sant Feliu eröffnet wird. Natürlich ist jede Waffe und auch alles andere dazu in der Lage, Schaden anzurichten, selbst Wasser. Die Frage ist lediglich, wer etwas wie einsetzt.

In der Ausstellung sind die Waffen aus Holz und Metall geformt, wie Werkzeuge vom Feld und aus der Werkstatt. Geschaffen hat sie der Künstler aus Fundstücken der Außenwelt, die er mit Bildern verbunden hat, die bei seiner Suche in inneren Welten erzeugt wurden. Das Resultat: eine neue Form, eine neue Bedeutung. „Marcelo Viquez zeichnet den Weg vor, der in uns selbst führt“, schriebt der Kunstkritiker Carlos Jover. „Ob wir uns begegnen und ob wir nicht davon enttäuscht sind, was wir vorfinden, hängt nicht mehr von ihm ab.”