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Versteckt in Palmas Altstadt, dort wo die Straßen Santa Clara und Can Fonollar in einem spitzen Winkel zusammenlaufen, liegt der Convent de Santa Clara. Die Nonnen des Konvents bekommen Normalsterbliche nicht zu Gesicht, es sei denn ins Gebet vertieft in einer abgetrennten Kapelle der Klosterkirche. Zwar betreiben die Klarissen ein kleines Geschäft mit hausgemachten Süßwaren, doch auch dabei bleiben sie unsichtbar: Ware und Geld wechseln den Besitzer über eine drehbare Öffnung aus Holz.

Dafür bekommen Besucher des Klosters nun etwas zu sehen, das ihren Blicken wegen der Klausur sonst verborgen bleibt. Zur Advents- und Weihnachtszeit stellen die Klarissen eine schöne Auswahl ihres kunsthistorischen Erbes aus. Die Schau ist heuer Josef von Nazareth gewidmet, der in der christlichen Religion als Bräutigam Marias und als Ziehvater von Jesus angesehen und in der katholischen Kirche als Heiliger verehrt wird. Zudem ist er eine unverzichtbare Figur einer jeden Weihnachtskrippe, auch der Krippe der Klarissen.

Die Schau zeigt Exponate, die aus verschiedenen Jahrhunderten datieren, von der Zeit des Barock bis zum 20. Jahrhundert. Sie findet im Rahmen der Feierlichkeiten statt, in deren Mittelpunkt Josef steht: Im kommenden Jahr werden es 150 Jahre sein, dass der damalige Papst Pius IX. den Heiligen Josef zum Schutzpatron der katholischen Kirche erklärte.

Neben der Besichtigung haben die Besucher die Gelegenheit, ihre Anliegen und Gebete schriftlich festzuhalten und in einen Briefkasten zu werfen. Die Nonnen wollen sie dann in ihre Bitte um die Fürsprache des Heiligen Josef einschließen. Wer es lieber eher weltlich hält, kann sich das Weihnachtsfest mit den Erzeugnissen der Klarissen versüßen.