Nikolai Lugansky. | Ultima Hora

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"Michael Jackson oder Prince“, wurde Nikolai Lugansky einmal in einem Kurzinterview gefragt. „Keinen“, antwortete er kurz und bündig. Auf die Frage „Chopin oder Rachmaninow“ lautete dagegen seine Antwort: „Beide.“ Kein Wunder. Für den russischen Pianisten gibt es vier Komponisten, die in der Geschichte der Klaviermusik ein Vorher und ein Nachher gesetzt haben. Zwei davon sind Rachmaninow und Chopin.

Von Chopin wird Lugansky mit dem Sinfonieorchester der Balearen unter der Leitung von Pablo Mielgo das Klavierkonzert Nr. 1 aufführen. Das Konzert findet am Donnerstag, 20. Februar, im Auditorium in Palma statt.

Wenngleich Lugansky als einer der herausragendsten Rachmaninow-Interpreten gilt, werden seine Chopin-Interpretationen nicht weniger geschätzt. Seine Einspielung sämtlicher Etüden sowie sein Album mit Balladen, Nocturnes und der 24 Preludes von Chopin wurden jeweils mit einem Diapason d’Or ausgezeichnet. Und für die Aufnahme der beiden Klavierkonzerte Chopins mit der Sinfonia Varsovia erhielt Lugansky von der Fryderyk Chopin Society in Warschau den Grand Prix du Disque Frédéric Chopin.

Lugansky wurde 1972 in Moskau geboren. Angesichts der Begeisterung, die Lugansky mit seinem Spiel bei Kritikern und Publikum hervorruft, mutet es umso kurioser an, dass er mit fünf Jahren ganz zufällig wegen seines absoluten Gehörs zum Klavierspiel kam. Sein Vater, ein Naturwissenschaftler, hatte ein Spielzeugpiano mit nach Hause gebracht. Auf den eineinhalb Oktaven klimperte er ein Volkslied. Aus dem Nebenzimmer monierte der Sohn die falschen Töne und korrigierte sie. Der Rest ist Geschichte: Studium am Moskauer Konservatorium, internationaler Durchbruch 1994 durch den Gewinn des Tschaikowski-Wettbewerbs, Zusammenarbeit mit Top-Orchestern und -Dirigenten.

Das Konzert am 20. Februar in Palma beginnt um 20 Uhr. Karten für 25 und 35 Euro sind an der Theaterkasse und bei auditori umpalma.koobin.com erhältlich.