In der Serranía Celtibérica leben mehr Schafe als Menschen. | HR

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Drei Messen jeden Sonntag, Zehntausende Autokilometer pro Jahr, 56 Gemeinden: Toño Arroyo, der Pfarrer von San Pedro, ist Schwerstarbeiter im Auftrag der katholischen Kirche. Sein Dienstort: der Nordosten der „Serranía Celtibérica“. „Spanisch Lappland“ nennen die Einheimischen dieses Gebiet, das sich quer über den Norden Spaniens bis fast nach Valencia erstreckt. ARD-Spanien-Korrespondentin Natalia Bachmayer begleitet Toño Arroyo.

„Wir sind die 113“, sagt Arroyo. Die 112, der ärztliche Notruf, kümmert sich um Autounfälle und Herzinfarkte. Er kümmert sich um das, was man sonst noch so braucht in der kalten Heimat: Trost, Unterstützung, Freundschaft. In den Gemeinden, die Toño Arroyo betreut, findet sich alles: Dörfer, in denen zwei oder drei Menschen leben; Geisterdörfer, die unter der Woche leer stehen und in die die ehemaligen Bewohner nur noch samstags und sonntags zurückkehren, weil sie ihr „Pueblo“ nicht komplett aufgeben wollen.

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Aber auch Orte, in denen sich ein störrischer Bürgermeister oder ein findiges Dorfkomitee gegen die schleichende Entvölkerung stemmen. Und so kümmern sich mittlerweile Rumänen oder Marokkaner um die örtlichen Schafherden, pflegen die Alten und sorgen mit ihren Kindern dafür, dass die Dorfschule wieder öffnen kann.

Die Reportage „Spaniens kalte Heimat – Leben im einsamen Hochland” der Reihe „Weltreisen” ist am Samstag, 5. Dezember, ab 12.45 Uhr im NDR zu sehen.