Julian Looman und Elen Rhys im Teatre Principal in Palma bei den Dreharbeiten zur ersten neuen Folge. | Pilar Pellicer

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Max Winter und Miranda Blake ermitteln wieder, und das deutsche Fernsehpublikum kann ihnen bei der Verbrecherjagd quer über Mallorca folgen. Die zweite Staffel der britisch-deutschen Serie „The Mallorca Files“ läuft diesen Donnerstag, 22. Juli, bei ZDFneo an. Drei Wochen in Folge wird es donnerstags immer zwei Episoden geben, die um 21.35 Uhr und um 22.20 Uhr beginnen.

Miranda, gespielt von der walisischen Mimin Elen Rhys, und Max, dargestellt von dem niederländisch-österreichischen Schauspieler Julian Looman, sind ein Polizisten-Duo, das unterschiedlicher nicht sein könnte. „Ich bin der extrovertierte Cop, der sich zurücklehnt, der sorglose Mañana-Typ.“ So beschrieb Looman zum Beginn der ersten Staffel seine Figur. Miranda Blake dagegen erfüllt alle Eigenschaften, die im Ausland als typisch deutsch gelten: „Sie ist sehr introvertiert, methodisch, akkurat und macht alles nach Vorschrift“, charakterisierte Elen Rhys ihre Rollenfigur. „Sie versteht die Arbeitsweise von Max, seinen Umgang mit Leuten und seinen Humor überhaupt nicht. Das schafft viele Konflikte, aber auch Spaß.“

Mit der zweiten Staffel wird das alles ein wenig anders. „Es ist natürlich, dass die Figuren gereift sind“, meint Looman. Wie sich dies äußert, erklärt seine Kollegin Rhys: „Miranda war emotionell verschlossen und kalt. Aber in der zweiten Staffel öffnet sie sich ein bisschen, und man sieht sie von einer wärmeren Seite. Sie lässt sich auf das Inselleben ein und vor allem auf die Partnerschaft mit Max.“

Dass sie und ihr Kollege ein richtiges Team werden, liegt auch daran, dass sich beide in ihrer Entwicklung beeinflussen. „In der ersten Staffel ist der Mangel an Verantwortung das große Thema von Max, und in der zweiten Staffel übernimmt er diese Verantwortung, auch wegen Miranda“, sagt Looman über die Entwicklung seiner Figur.

Max und Miranda sind neben Mallorca das Herz der Serie. Trotz aller Konflikte gab es auch Momente, in denen es zwischen den Ermittlern ganz schön knisterte. Was bringt da die zweite Staffel? „Ein Aspekt der Serie ist, dass sie einander mögen, aber sie zeigen das nicht“, erklärt Looman. Und Rhys verrät, dass es in der zweiten Staffel nicht mehr so sehr darum gehen werde, ob die beiden Kollegen auch als Mann und Frau zusammenkommen. „Mit der Zeit würde das langweilig werden“, begründet sie, warum sich in den kommenden Folgen stattdessen eine Freundschaft anbahnt.

In seinem ersten neuen Fall muss das Duo den Mord an einem berühmten Opernsänger aufklären, der diverse Liebschaften hatte. Die Ermittlungen führen die beiden nicht nur in das Teatre Principal in Palma, sondern auch in die Drachenhöhlen bei Portocristo. Ein beeindruckender Ort für beide Hauptdarsteller, aber auch ein anstrengender. Denn unter Tage war weder ein Büfett aufgebaut, noch gab es eine Toilette. Für Bedürfnisse aller Art habe man den Weg nach oben antreten müssen, erinnert sich Looman.

Auch das Fußballstadion Son Moix beeindruckte den Schauspieler. Dort drehten sie hochkonzentriert 15 Minuten lang. Mehr Zeit blieb ihnen nicht, denn die Dreharbeiten fanden während der Partie Real Mallorca gegen den FC Valencia statt – in der Halbzeitpause. Zu sehen ist die Szene in der dritten Folge „Der Traum vom Ruhm“, die am 29. Juli um 21.35 Uhr gesendet wird.

Besonders hängen geblieben ist bei Rhys die letzte Folge der Staffel, „Der Gesetzlose“, die am 5. August um 22.20 Uhr läuft. Für diese Episode mussten die beiden Hauptdarsteller in der Umgebung von Can Picafort auf Pferderücken steigen, in einer „epischen Landschaft, wie in einem Western“, wie die Darstellerin von Miranda sagt. Trotz sechs Reitstunden – für Rhys eine Auffrischung – war dies kein einfaches Unterfangen. „Die Pferde haben schon bei großen Filmen mitgewirkt und waren wirklich wie Divas.“ Sei das Wort „Action“ gefallen, seien die Tiere regelrecht launisch geworden.

In Großbritannien lief die zweite Staffel bereits bei der BBC. Mit Erfolg. Die Zuschauerzahlen seien im Vergleich zur ersten Staffel in die Höhe geschossen, erzählt Rhys und vermutet: „Vielleicht liegt das auch daran, dass die Serie während des Lockdowns gesendet wurde.“

Looman hat noch einen anderen Grund parat: „Bei der ersten Staffel wurde mehr ausprobiert, um zu sehen, in welche Richtung die Serie gehen soll. Jetzt ist alles genauer zugeschnitten.“

Wie schon die erste Staffel sollte auch die zweite aus zehn Episoden bestehen. Statt dessen wurden es nur sechs. „Immer wenn zwei Folgen abgedreht waren, gab es eine Auszeit. In der dritten Auszeit kam dann der Lockdown“, schildert Looman das Ende der Dreharbeiten im März 2020.

Die vier weiteren Episoden liegen schon auf dem Tisch und müssten nur noch gedreht werden. Vielleicht für eine dritte Staffel? „Das liegt in der Luft und wir hoffen es sehr“, sagt Rhys, „aber weil es viele Kooperationspartner gibt, müssen da noch Entscheidungen getroffen werden.“