Kiloweise Vintage-Mode kaufen: Das ist im "Flamingos" in Palma möglich. | Patricia Lozano

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Wer schon einmal durch den Kleiderschrank seiner Eltern gestöbert hat, der weiß, dass sich dort die ein oder anderen modischen „Sahneteilchen” aus vergangener Zeit verbergen. Und spätestens durch das Fashion-Revival der 1990er und 2000er-Jahre gilt: Vintage-Mode und Retro liegen voll im Trend.

Ob Karottenhosen, Puffärmel, Neonfarben, Leggings, Kleider mit glitzernden Pailletten, Cowboy-Boots oder sportliche Converse-Schuhe – Modeliebhaber werden vor allem in Palma fündig. Auch wer sich auf der Suche nach Antiquitäten und Möbelstücken befindet, hat in der Inselhauptstadt die Qual der Wahl.

Der Spanier Andoni García (Bild) aus Bilbao betreibt den Laden gemeinsam mit dem aus den Niederlanden stammende Roy Kommers seit 2020.
Der Spanier Andoni García (Bild) aus Bilbao betreibt den Laden gemeinsam mit dem aus den Niederlanden stammende Roy Kommers seit 2020.

Das Flamingos Vintage Kilo Mallorca, (Plaça de la Quartera, 3a) an der Plaça de la Quartera, ist eines jener Geschäfte, das den Trend bedient. Die Kette ist nach großen Erfolgen in den USA und auf dem spanischen Festland nun auch in Palma angekommen. Die dort erworbene Garderobe wird nach Gewicht bezahlt, daher der Name. Wer den Laden betritt, begibt sich auf eine Zeitreise. Dazu trägt nicht nur die bunte Garderobe bei, sondern auch die Dekoration aus Schaufensterpuppen, Musikinstrumenten, Schallplatten und Postern an der Wand. Gemeinsam mit dem aus den Niederlanden stammende Roy Kommers betreibt der Spanier Andoni García aus Bilbao den Laden seit 2020. Die Idee kam den beiden in der Corona-Pandemie. „Viele unserer Nachbarn in Palma hatten weniger Geld zur Verfügung – und schon gar nicht für Kleidung.” So machten die modebegeisterten Männer Nägel mit Köpfen. „Wir leben bereits seit sieben Jahren auf Mallorca und wollten uns schon immer unser eigenes Business aufbauen”, erklärt García. Doch warum ist Vintage-Mode vor allem in letzter Zeit wieder so gefragt? Roy Kommers erklärt sich das wie folgt: „Statussymbole wie luxuriöse Kleidung, Uhren und Schmuck verlieren immer mehr an Bedeutung. Zum anderen ist es der Wunsch nach mehr Nachhaltigkeit. Denn durch den Kauf von gebrauchten Stücken kommen weniger neu produzierte in Umlauf. Außerdem fehlt es den großen Modeketten oft an Originalität.”

Auch im Laden My Michelles Vintage (C/ de l'Arxiduc Lluís Salvador, 55) fühlen sich die Besucher in die 1990er versetzt. Neben bunten Hemden, einer bemerkenswerten Auswahl an Lederjacken und schicken Lackpumps sorgen bunte Vintage-Sessel und ein Buchregal mit vergriffenen Exemplaren für das passende Ambiente. Der Laden wird von den Geschwistern Jonathan und Jessica Sastre Pickard betrieben.

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Im Laden Antiguedades Midge Dalton (Plaça del Mercat, 20) auf der Plaça del Mercat haben Sara und Deborah Miró sich auf Accessoires und Dekoration spezialisiert. Neben diversen Lampen, Tischen, Stühlen und Vasen findet man hier eine umfangreiche Auswahl an Perlenschmuck, bunten Handtaschen und Seidentüchern. Als Hommage an die 1980er und 1990er Jahre hängen an den Wänden zudem Poster von Spielfilmen der damaligen Zeit und aufwändig verzierte Spiegel.

Sara und Deborah Miró haben sich auf Accessoires und Dekoration im Vintage-Style spezialisiert.
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Wer sich auf der Suche nach hochwertigen Möbeln und dekorativen Einrichtungsgegenständen befindet, ist bei Persepolis Antiques (Av. de Jaume III, 23) auf der belebten Einkaufsstraße Jaime III. bestens aufgehoben. Der Antiquitätenhändler und Architekt Jamil Missaghian eröffnete den Laden 1975. Das Geschäft bietet eine große Auswahl an Möbeln aus dem 15. bis frühen 19. Jahrhundert aus Kontinentaleuropa und dem Fernen Osten.

Architekt Jamil Missaghian betreibt seinen Antiquitätenladen auf der belebten Einkaufsstraße Jaime III.
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Wer derzeit seinen Kleiderschrank entmistet und selbst einige Teile zum Verkauf anbieten möchte, der kann sich an den Secondhandladen Quint Vintage & Actual Second Hand Clothing (Carrer de Blanquerna, 48) wenden. Dort hat man nicht nur 1000 verschiedene Kleidungsstücke zur Auswahl, sondern kann zudem selbst seine Garderobe verkaufen. Allerdings muss die abgegebene Ware einige Kriterien erfüllen: „Die Kleidung muss in einem guten Zustand sein. Zudem nehmen wir nicht jede Marke an. Im Internet haben wir dazu eine genaue Liste erstellt”, erklärt die Verkäuferin. Die Kleidung sollte außerdem nicht älter als fünf Jahre sein.

Doch was ist nun eigentlich der Unterschied zwischen Vintage und Retro? Die Verkäuferin erklärt: „Die klare Abgrenzung zwischen Vintage und Retro liegt im Alter der Ware. Vintage bedeutet, dass die Kleidung aus einer älteren Produktion stammt. Bei Retro-Mode handelt es sich hingegen um neue Ware, die lediglich einen alten Modestil kopiert.”