Das Restaurant des Landhotels Can Simoneta in Canyamel wurde erstmals mit einer Repsol-Sonne ausgezeichnet. | Archiv Ultima Hora

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Chefkoch Álvaro Salazar kann richtig stolz sein. Nicht nur, dass der renommierte Gourmet-Führer Guide Michelin des französischen Reifenherstellers sein Restaurant Voro im Cap Vermell Grand Hotel bei Canyamel als einziges Lokal auf Mallorca mit zwei Sterne auszeichnete. Auch der spanische Gastroführer des Öl- und Gaskonzerns Repsol hat Ende März nachgezogen – und kürte bei der diesjährigen Gala in Alicante das Voro mit zwei von drei Sonnen.

Salazar strahlte bei der Preisverleihung mit seinen Sneakers und dem kleinen Piercing in der rechten Augenbraue denn auch über das ganze Gesicht. Schließlich ist sein Konzept, unverdrossen auf die spanische und vor allem die mediterrane Küche zu setzen, aufgegangen. Wobei er – ganz im Sinne der Nachhaltigkeit – ein großes Augenmerk auf die Verarbeitung des gesamten Produktes legt. „Ich werde weiterhin mit großer Leidenschaft den Gästen auf den Balearen unvergleichliche Gourmet-Erlebnisse bieten”, schwor er anlässlich der Prämierung. „Es macht uns stolz, dass unsere Arbeit auf diese Weise belohnt wird und wir unser Engagement für die Haute Cuisine mit den besten regionalen Produkten in einem unvergleichlichen Rahmen fortsetzen können. Wir werden daran arbeiten, uns weiter zu verbessern, damit das Voro und das Cap Vermell Grand Hotel noch erfolgreicher werden!”

Die Tester des Repsol bescheinigten dem Herdkünstler „eine exquisite Kochtechnik sowie große Sorgfalt bei der Zubereitung jedes einzelnen Details einer Speise”. Es blieb auch nicht unerwähnt, dass Salazar seine Gäste mit zwei unterschiedlich langen Degustations-Menüs verwöhnt und die passenden Tröpfchen dazu im Weinkeller mit rund 300 Referenzen lagern.

Neben dem Voro wurde erstmals das Restaurant Can Simoneta im gleichnamigen Landhotel – ebenfalls in Canyamel im Osten der Insel gelegen – sonnig bestrahlt. Der mexikanische Küchenchef David Moreno überzeugte mit seiner außergewöhnlichen Art zu kochen. Schließlich vereint er die Küche seines Geburtslandes mit der seiner Wahlheimat und nennt diese Fusion dann „mexiterráneo“. Dabei setzt er zum Beispiel auf köstlich Einheimisches wie rote Gambas, Lamm und Ziegenmilch, und verleiht den Gerichten mit mexikanischen Gewürzen Pfiff. Zudem ist die Getränkeauswahl besonders. Denn neben feinen Weinen stehen auch spezielle Cocktails, Sakes und die typisch mexikanische Spirituose Mezcal aus dem Fruchtfleisch von Agaven zur Wahl.

Fazit: Auf den Balearen gibt es insgesamt 40 „sonnige” Lokale. Nur eines davon trägt drei Sonnen, nämlich das Restaurant Maca von Sterneköchin Macarena de Castro in Alcúdia. Neun Lokale schmücken sich mit zwei Sonnen, 30 mit einer Sonne. Spanienweit hat Repsol in diesem Jahr insgesamt 101 Restaurants neu gekürt.

Nun finden sich viele Restaurants sowohl im Führer von Repsol als auch im Michelin. So hat das Es Fum im St. Regis Mardavall in Costa d’en Blanes eine Sonne und einen Stern, ebenso wie das Restaurant Fosh des britischen Küchenchefs Marc Fosh in Palma.

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Doch trotz aller Parallelen: Geschmack ist verschieden! Und auch die Auswahlkriterien. Das ist gut so. So befindet sich zum Beispiel das Familienrestaurant Casa Maruka in Palma längst mit einer Sonne auf der Repsol-Liste, während der französische Gourmet-Führer es nicht für sternewürdig hält.

Vielleicht ist das Besondere an Repsol, dass dort die Tester auch Sonnen über Gasthäusern mit guter Küche und einer etwas einfacheren Ausstattung leuchten lassen. Und auf engagierte Köche, die aus den Städten aufs Land gehen, um dort die Gastro-Szene zu beleben, hat Repsol ebenfalls ein Auge. Das hoben die Verfasser sogar als einen der aktuellen Trends hervor, der sich in der Auflistung des Guía Repsol 2023 widerspiegelt.

Der Guide Michelin indes hat unzweifelhaft ein noch höheres Ansehen und bewertet Restaurants bei der Sternenvergabe vielleicht etwas konservativer, kürt aber zum Beispiel mit dem „Bib Gourmand” auch Restaurants mit einem besonders guten Preis-Leistungs-Verhältnis und verleiht grüne Sterne für Nachhaltigkeit. Beide Führer erscheinen jährlich.

DREI SONNEN:

Maca (Alcúdia)

ZWEI SONNEN:

Voro (Cap Vermell Grand
 Hotel), Canyamel
Andreu Genestra, Capdepera
Béns d’Avall, Sóller
Dins Santi Taura, Palma
El Olivo, Deià
La Fortaleza, Llucmajor

EINE SONNE:

Aromata, Palma
Bodega Barahona – Casa
 Manolo, Ses Salines
Can Simoneta, Canyamel
Ca na Toneta, Caimari
• Can Toni Moreno, Port
 des Canonge-Banyalbufar
Casa Maruka, Palma
DaiCa, Llubí
Es Fum, Costa d’en 
 Blanes
Es Racó d’es Teix, Deià
Fosh, Palma

Während der Guía Repsol auf Spanien fokussiert ist, testet Michelin Lokale weltweit – und bringt dann unterschiedliche Länderausgaben heraus, darunter einen Guide Michelin für Frankreich, einen Guide Michelin für Deutschland oder eben einen Guide Michelin für Spanien und Portugal. (lk)