Wie ätherische Öle Menschen auf Mallorca gesund machen
Zwei deutsche Residentinnen erklären, weshalb für die duftenden Essenzen – an deren angeblich heilender Wirkung viele Mediziner zweifeln – für Gesundheit und Wohlbefinden unerlässlich sind
Abgesehen von der Hand-Inhalation können die Aromen auch über einen Diffusor in Zimmern eingeatmet werden. Genutzt werden die Öle gerne zum Einreiben der Haut. In der Küche können die Aromen viel Gerichte gesund verfeinern.Fotos: Diana Hirsch
Ein tiefer Atemzug aus der Essenz dieser Pflanze tut gut! Dieser Satz könnte auch von einem vertriebsorientierten Drogendealer stammen, der die Vorzüge von Marihuana anpreist. Aber: Es gibt auch richtig gesunde Gewächse, an denen ein Mensch auf der Suche nach Veränderung schnuppern kann: Das Aroma von naturreinen und schonend destillierten Pflanzen. Fällt jedoch der Begriff „ätherische Öle“, folgt von vielen Menschen ein Urteil: „Hokuspokus und esoterisches Gedöns“, dessen Kauf die Taschen der Vertreiber füllt, aber sonst nichts bewirkt. Aber stimmt das wirklich?
Yvonne Freund und Sandra Backwinkel vertreiben die hoch konzentrierten Duftstoffe auf der Insel. Sie erklären, dass in den Ölen ungeahnte Kräfte schlummern. Riecht man mehrmals am Tag an ihnen, habe das positive Effekte auf den Körper.
Freund nutzt sie beispielsweise beim Coaching mit ihren Kunden in Deutschland und auf Mallorca. Das Aroma beeinflusse über das limbische System im Hirn direkt die Stressverarbeitung und sei daher in emotionalen Belangen hilfreich. Voraussetzung dafür sei allerdings die Reinheit des Produkts: Die Öle sollten durch schonende Destillation der Pflanzen gewonnen und keinesfalls mit synthetischen Zusatzstoffen angereichert sein.
Das Problem: Viele Ärzte zweifeln nach wie vor an der Wirksamkeit der Öle, die trotz vieler positiver Studien nicht zu 100 Prozent belegt werden kann. Außerdem – so Mediziner – sei eine allergische Reaktion der Haut möglich.
Sandra Backwinkel
Freund aber schwört auf „ihre” Essenzen. „Die Aromatherapie wird seit Jahrhunderten erfolgreich von den Menschen eingesetzt.” Als gutes Beispiel erzählt sie die Legende von einer Diebesbande, die im 15. Jahrhundert in Venedig die Pest überlebte. Obwohl die Kriminellen die Kranken direkt in ihren Häusern bestahlen, hätten sie sich nie infiziert. Und warum? „Die Diebe haben eine antimikrobielle Mischung ätherischer Öle unter die typische Pestmaske mit langem Schnabel aufgetragen”, sagt Freund und erklärt, dass die verlängerte „Nasenform” zusätzlichen Abstand schaffte und so die Ansteckungsgefahr verringern sollte.
„Die Ölmischung, die sich die Diebe unter die künstlichen Schnäbel rieben, enthielt einfach nur Zimt, Nelke, Rosmarin, Zitrone und Eukalyptus. Alles Stoffe, die antibakteriell, keim-, viren- und bakterienhemmend wirken, die Atemwege reinigen und das Immunsystem unterstützen”, erklärt die 58-Jährige überzeugt.
Die kleinen dunklen Flaschen mit der Pflanzenessenz haben in Freunds Leben einen festen Platz, egal ob in der Küche, im Bad oder im Schlafzimmer. Lavendel und Weihrauch wirken beruhigend und sorgen für eine gesunde Haut. Ylang-Ylang und Zeder verbessern das Haarwachstum. Und ein Tropfen Mandarine im Duschgel bringt sie in Schwung, ist sich Freund sicher.
Yvonne Freund
Angewendet werden können die Wundertropfen über Hand-Inhalation oder durch einen Diffusor, der im Raum die Wirkstoffe in der Raumluft vernebelt. Freunds Lieblingsöl „Citronella”, wird auf die Haut aufgetragen. Die Flüssigkeit empfiehlt sie allen Mallorca-Liebhabern im Sommer. Freund trägt sie stets in der Tasche mit sich, um das Öl bei Bedarf aufzutragen: „Das hält die Stechmücken fern.”
Sandra Backwinkel vertreibt auf der Insel ebenso ätherische Öle. Auch sie ist von der breiten Einsatzpalette der Aromen beeindruckt: „Die Zitrusöle wirken stimmungsaufhellend. Mein Lieblingsöl ist das Limettenöl, pure Lebensfreude in einer Flasche”, sagt die 43-Jährige.
„Gerüche aus dem Wald wirken hingegen beruhigend. „Die Duftmoleküle leiten die Reize innerhalb von Sekundenbruchteilen über die Nervenimpulse ins Gehirn”, erklärt Backwinkel. Dort kann mit jedem Aroma eine Erinnerung verknüpft werden, die Emotionen auslöst. In der Küche seien die Öle auch als leckeres und gesundes Gewürz eine Bereicherung für viele Gerichte.
Und welches Öl soll man sich als Interessent nun zulegen? Die Expertinnen empfehlen grundsätzlich ganze Sets, nicht nur ein Fläschchen. „Zitrone, Pfefferminz und Lavendel sollten aber überall griffbereit sein”, sagt Backwinkel.
Damit bei der Nutzung nichts schiefgeht, legen beide Frauen eine Beratung ans Herz.
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