Rustikal, fast immer geöffnet, günstig: Dieses Restaurant in Palma macht satt und zufrieden

Das Ca'n Pedro im Viertel Gènova ist mehr als eine Institution. Die Freundlichkeit seiner Bedienung ist herausragend

Das Restaurant Ca'n Pedro bewirtet mehr als 1000 Gäste pro Tag | Foto: Archiv

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Ca'n Pedro ist seit über einem halben Jahrhundert Teil der gastronomischen Landschaft von Gènova, dem beliebten Restaurantviertel oberhalb von Palmas Zentrum. Es handelt sich um eine Erfolgsgeschichte, die in diesem Jahr von Fachleuten der Branche durch die von der Gastromesse Horeca verliehenen Auszeichnungen anerkannt wurde. Hinter diesem Gasthaus steht die harte Arbeit eines Mannes: Pedro Esteban, der mit seinen Eltern aus Extremadura nach Mallorca kam und sich entschied, auf der Insel zu bleiben, als sein Vater und die Mutter in ihre Heimat zurückkehrten.

Pedro Esteban, der zuvor in der Landwirtschaft, auf dem Bau und am Flughafen gearbeitet hatte, begann im Restaurant eines Cousins auszuhelfen. Nach einiger Zeit übertrug dieser ihm die Leitung eines neuen Lokals, das er eröffnen wollte. Esteban – ein äußerst fleißiger Mensch – zögerte nicht lange und gründete sein eigenes Unternehmen. Kurz darauf – mit Weitblick – kaufte er ein Grundstück im oberen Teil von Gènova und begann mit dem Bau dessen, was heute ein florierender Betrieb ist, mit fast hundert Angestellten (davon 17 in der Küche und im Grillbereich in zwei Schichten), das in der Hochsaison – man staune – mehr als 1000 Gäste am Tag bewirten kann.

Die Kellner sind ausgesprochen freundlich

Ca'n Pedro ist ein Restaurant mit rustikalen Holzstühlen und -tischen, verteilt auf zwei Ebenen und mehrere Terrassen, wo die Freundlichkeit der Kellner zum Markenzeichen gehört. Sie sind im Volleinsatz, vom beratenden Gespräch bei der Bestellung bis hin zum persönlichen Abschied – wie in unserem Fall –, wenn der Kellner nach Schichtende noch einmal vorbeischaut, um dem Gast "adiós" zu sagen.

Das Erfolgsgeheimnis des Lokals: durchgehend gute Küche. Ab dem Mittag beginnt der Besucherandrang, mit ausgedehnten Mahlzeiten, die beinahe mit den ersten Abendgästen ab 18 Uhr zusammenfallen. Viele davon sind Ausländer, die an solche Uhrzeiten gewöhnt sind – eine Realität, an die sich Ca'n Pedro angepasst hat und aus der es erfolgreich Kapital schlägt.

Viele Gerichte werden selbst zubereitet

Die Speisekarte ist sehr umfangreich, mit vielen Gerichten der traditionellen mallorquinischen Küche: arroz brut, frito de matanza, Sopes (Gemüsebrühen mit Brot), Schnecken – eine Spezialität des Hauses –, Spanferkel, Lendenbraten (lomos) mit Kohl, Kaninchen, Wachteln, feine Fischgerichte – gegrillt oder aufwendiger zubereitet – und Fleischspezialitäten. Der Grill wird gekonnt mit Holzkohle betrieben. Man legt großen Wert auf hochwertige Produkte und bereitet fast alle Soßen und Vorspeisen selbst zu – vom gelungenen Alioli mit frisch geröstetem Schwarzbrot, begleitet von Ramellet-Tomaten und Oliven zum Einstieg, bis zu Soßen und Desserts.

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Wahrscheinlich ist es die Erfahrung des Servicepersonals – viele der Kellner arbeiten schon seit Jahren dort –, die es dem Restaurant ermöglicht, eine treue einheimische Kundschaft zu halten und gleichzeitig viele ausländische Gäste hinzuzugewinnen – auch wegen der großzügigen Öffnungszeiten. Die Preise sind, ohne billig zu sein, sehr angemessen für das, was geboten wird.

So hat es geschmeckt

Unser Mittagessen begann mit einem schmackhaften Tumbet (Gemüseauflauf) aus Auberginen, gut mit der Tomate abgestimmt (14,50 Euro); exzellente mallorquinische Suppen mit fein geschnittenem Brot, das genau richtig von der Gemüsebrühe durchzogen war (9,50 Euro); und Miesmuscheln in Marinade, die allerdings etwas zu lange gekocht waren (13 Euro).

Als Hauptgericht ein hervorragender Kabeljau mit gratiniertem Alioli, sowohl in der Präsentation als auch im Geschmack sehr gelungen, zart und saftig (26 Euro). Der Schweinelendenbraten mit Kohl hätte für meinen Geschmack etwas durchgegarter sein dürfen, da Gemüse und Fleisch sich nicht ganz verbunden haben – schade, denn der Geschmack war großartig (15,20 Euro).

Auch die Desserts sind hausgemacht: klassischer Gató mit Mandel-Eis, solide; ebenso die Crema Catalana – und besonders die Torte "Ca'n Pedro" aus Schokolade, Eigelb und Biskuit mit exzellenter Textur. Der Kellner brachte sie freundlicherweise zum Probieren, obwohl ich ursprünglich keinen Nachtisch wollte.

Die Weinkarte bietet eine große Auswahl mallorquinischer Weine sowie viele aus Rioja und Ribera del Duero – zu sehr guten Preisen.

Das Fazit

Fünf Jahrzehnte nach seiner Gründung zieht das von Pedro Esteban gegründete Gasthaus – heute unter der Leitung seines Sohnes Carlos – weiterhin tausende Gäste an, Einheimische wie Touristen, dank gutem Service sowie ehrlicher und qualitativ hochwertiger Küche zu fairen Preisen. Verbesserungswürdig wären allerdings die Akustik und Belüftung des Lokals.