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Die Zeiten sind lange vorbei, als aus dem ,,Sotano Sur” laute Punk-Musik dröhnte wie damals, in den Achtzigern. ,,Da gab es hier auf der Plaça ein Dutzend Bars, hier war die Hölle los”, berichten langjährige Stammgäste.

Maxis Bar ist eins von Dutzenden Etablissements im Lonja-Viertel, die die Offensive der Stadtverwaltung gegen nächtlichen Lärm mit voller Härte zu spüren bekommen. ,,Erst hat die Stadt sich jahrelang um nichts gekümmert, und plötzlich greift sie völlig unverhältnismäßig durch”, klagt Valeriano Herrero, Präsident der Barbesitzer-Vereinigung in der Lonja und fordert alle Bürger auf, ,,das Ausgehviertel für alle” zu verteidigen.

Viele Wirte vor allem der Nachtbars sehen ihre Existenz zerstört, wenn sie wie verlangt wochentags um ein Uhr und am Wochenende um zwei Uhr die Musik abschalten sollen. Laut Herrero leben 600 Familien vom Nachtbetrieb in der Lonja.

Die Vereinigung hat Anfang der Woche Klage eingereicht, um die vom Stadtrat beschlossenen ,,Notmaßnahmen” gegen nächtliche Ruhestörung zu stoppen. Die Stadt verletze in der Verfassung garantierte Grundrechte, so der Rechtsanwalt Ramón Pita de Veiga. Der Bescheid der Stadt sei nicht legal, so der Advokat.

Während die Wirte am Mittwoch davon ausgingen, die Richterin werde den Erlass der Stadt per einstweiliger Verfügung bis zur Klärung der Rechtslage aussetzen, war aus dem Rathaus anderes zu vernehmen. Die Klage habe keine aufschiebende Wirkung, ab jetzt müsse die Musik früher abgeschaltet werden, so Umweltstadträtin Maria Crespo.