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Im Prozess gegen Andreas Okulus ist Sommerpause. Der des Mordes an der Mallorquinerin María del Carmen del Salto angeklagte Hamburger Feuerwehrmann muss weiter in U-Haft sitzen, denn die Kammer des 1. Hamburger Landgerichtes lehnte einen Antrag seines Verteidigers Ernst Medeckes auf Haftentlassung oder auf ,,Haftverschonung unter geeigneten Auflagen” ab. Es bestehe weiterhin dringender Tatverdacht. Die Anklage lautet auf Mord aus Geschlechtstrieb oder zur Verschleierung einer Straftat sowie auf den sexuellen Missbrauch Widerstandsunfähiger in zwei Fällen.

Zur Erinnerung: Am 22. Mai 1999 verschwand die damals 28-jährige María del Carmen del Salto aus Porto Cristo zunächst spurlos. Schon früh geriet Okulus in Verdacht, weil er als Letzter mit der Mallorquinerin gesehen worden war. Direkt nach ihrem Verschwinden reiste er überstürzt von Mallorca ab, die Begründungen, die er gegenüber Bekannten abgab, stellten sich später als Lüge heraus.

Doch erst als ein Schäfer Anfang November die verweste Leiche fand, wurde der Deutsche in Hamburg festgenommen. Der streitet ein Verbrechen ab, gibt lediglich zu, mit María del Carmen einvernehmlich Geschlechtsverkehr gehabt zu haben. Sie war nach Zeugenaussagen völlig betrunken und nicht mehr Herrin ihrer Sinne.

Im bisherigen Prozessverlauf ging es vor allem darum, das verdächtige Verhalten Okulus' nach dem Verschwinden des Opfers zu beleuchten. Der Angeklagte schweigt bislang zu den Vorwürfen, machte nur zu Prozessbeginn Angaben zur Person. Die Verhandlung wird nach der Sommerpause am 18. September wieder aufgenommen.