,,Ich muss nicht unbedingt gewinnen.” Total locker ging Ralf
Eggert am Sonntag beim fünften ,,Balearman” bei Cala Rajada an den
Start. Für den mehrfachen Deutschen Meister im Triathlon, der seit
Jahren auch international an der Spitze mitschwimmt, radelt und
läuft, war der Wettkampf auf Mallorca vor allem ein gutes
Training.
Als Eggert im Frühjahr die Qualifikation für Sydney knapp
verpasst hatte, musste er sich ein neues Ziel vornehmen: Und das
heißt Hawaii. Zum ersten Mal wird er dort in diesem Jahr beim
,,Ironman” mitmachen, dem härtesten Triathlon-Wettkampf der
Welt.
3'8 Kilometer schwimmen, 180 Kilometer radfahren und dann noch
ein voller Marathon: So sieht das Pensum aus, das die eisenharten
Sportler am 14. Oktober auf Hawaii absolvieren werden. ,,Ich habe
viel trainiert und bin möglicherweise etwas zu müde, um beim
Balearman gut abzuschneiden”, sagte der 28-Jährige vor dem
Wettkampf am Sonntag. Denn auch der Kurs, den Organisator Frank
Ristau abgesteckt hatte, hatte es in sich: ,,Es ist schon alleine
wegen der Streckenlänge ein schwieriges Rennen. Eine
Drei-Stunden-Belastung ist nicht so leicht wegzustecken.” Der
,,Balearman” ist zwar kürzer als der ,,Ironman”, aber länger als
die üblichen Triathlon-Kurse. Wer in gut drei Stunden zwei
Kilometer im Meer schwimmen, 65 Kilometer radfahren und 15
Kilometer laufen will, muss topfit sein.
100 Männer und zehn Frauen stellten sich dieser
Herausforderung am Sonntag. Vielleicht ein Drittel der Athleten
waren Spanier, die Hälfte reisten aus Deutschland an und der Rest
aus verschiedenen anderen europäischen Ländern. Mit 110 Startern
ist der ,,Balearman” der größte Triathlon-Wettkampf der Insel. In
den vergangenen fünf Jahren hat er sich stetig entwickelt, sowohl
was Umfang und Qualität des Teilnehmerfelds als auch die
Perfektionierung der Organisation anbelangt.
Initiator und Organisator ist Frank Ristau, der seit 16 Jahren
selbst Triathlet ist und vor sechs Jahren nach Mallorca kam. ,,Ich
dachte damals, das gibt's doch nicht, dass hier keine Wettkämpfe
stattfinden.” Sein Wunsch: Vielleicht in ein paar Jahren, wenn die
Organisation sich eingespielt hat, selbst mitmachen zu können beim
,,Balearman”.
Bislang scheint er jedenfalls noch unentbehrlich, damit der
Ablauf reibungslos funktioniert, auch wenn er am Wettkampftag und
im Vorfeld auf Dutzende von freiwilligen Helfern rechnen darf, um
1000 Kleinigkeiten zu besorgen und erledigen. Als Veranstalter
tritt das Hotel Club Font de sa Cala auf, wo Ristau vor ein paar
Jahren als Masseur gearbeitet hat.
Die Bucht Font de sa Cala ist Schauplatz des Schwimmwettkampfs,
hier wechseln die Sportler aufs Rad und laufen ins Ziel ein. Als am
Sonntag pünktlich um 14 Uhr der Startschuss fiel, warfen sich unter
den über 100 Teilnehmern etwa 30 Profisportler in die Fluten. Neben
dem Titel ,,Balearman” können sie umgerechnet rund 1000 Mark
gewinnen.
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