Man kann es auch so sehen: Die Wirtschaftspolitik der
balearischen Mitte-Links-Regierung ist erfolgreich. Hatte nicht
sogar der Unternehmer-Dachverband CAEB ein Ende des überhitzten
Wirtschaftsbooms auf den Inseln als notwendig bezeichnet und die
Sparkasse Sa Nostra die hohen Wachstumsraten der vergangenen Jahre
für ,,unhaltbar” erklärt? Und hatte das Volk nicht mehrheitlich für
eine Pause vor allem beim Bau votiert?
All diese Wünsche treffen nun offenbar ein. Das Archipel, seit
Anfang der 90-er Jahre mit seinen Wachstumsraten des
Bruttoinlandsproduktes an der Spitze aller spanischen Regionen,
darf sich auf ein Abschwung der Konjunkturkurve einstellen.
Was anderswo zu Jammern und Wehklagen führte, wird hierzulande
ohne große Aufregung zur Kenntnis genommen. Denn jeder vermutet:
Wenn die Wirtschaft nicht mehr um sieben Prozent oder mehr pro Jahr
wächst, sind davon vor allem Arbeitskräfte und Unternehmer
betroffen, die noch gar nicht auf den Inseln tätig sind. Der Sog
auf Einwanderer, so die vielfach begrüßte Folge, lässt nach.
Von einer Rezession ist noch lange keine Rede: Nach der
Konjunkturprognose Hispalink, die 18 spanische Universitäten im
Auftrag des Dachverbandes der Handelskammern zusammengestellt
haben, wird die Summe der auf den Inseln produzierten Waren und
Dienstleistungen in diesem Jahr um 3'3 Prozent und 2002 um 2'9
Prozent wachsen. Damit läge die Wachstumsrate der Balearen erstmals
seit Jahren unter dem spanischen Durchschnitt (2001: 3'5 %, 2002:
3'7 %).
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