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Boris Becker und Michael Douglas haben nicht nur gemeinsam, dass sie zu den bekanntesten Zeitgenossen der Welt gehören. Die Superstars sind beide auch Mallorca-Fans – und beide haben sie Probleme mit ihren Häusern.

Wir erinnern uns: Auch Michael Douglas suchte das Gespräch mit den Inselpolitikern, um aus seiner Schwarzbau-Affäre glimpflich herauszukommen. Auch er versprach bei dieser Gelegenheit, ein Fürsprecher Mallorcas zu werden.

Nun, es hat geklappt. Der Bau musste niemals abgerissen werden – was ohnehin bei den wenigsten Schwarzbauten geschieht –, und Douglas rührt tatsächlich eifrig die Werbetrommel für Mallorca. Nicht nur, dass er bei jeder Gelegenheit von den Schönheiten der Insel schwärmt, er richtete sogar ein Tramuntana-Museum in Valldemossa ein.

Boris Becker hat jetzt ebenfalls seine Liebeserklärung für Mallorca in aller Öffentlichkeit abgegeben. Und auch er, das darf man wohl getrost unterstellen, hat das nicht ganz ohne Hintergedanken getan. Auch er möchte, dass sein Haus in allen Instanzen genehmigt wird. Nun, das sollte sich richten lassen, zumal der Immobilien-,,Fall” Becker nun wirklich harmlos ist. Mehr noch: Die Logik sagt, dass der Ist-Zustand besser ist als das, was die Bauvorschriften zugelassen hätten (S.12).

So hätte Mallorca nun einen weiteren Botschafter – nach Michael Douglas und – nicht zu vergessen – König Juan Carlos. Mit Abstrichen können wir auch noch Claudia Schiffer in diesen Kreis einbeziehen. Mit Abstrichen deshalb, weil ihre Reserviertheit den Medien gegenüber und das Einzäunen ihres Kaps – schon wieder ein Promi-Bauproblem! – ihrer Popularität auf der Insel etwas geschadet haben.

Was bringt die Promi-Promotion? Viel! Was vor allem König Juan Carlos über die Jahre für Mallorca geleistet hat, wäre mit Image-Kampagnen aus Werbebüros nicht zu schaffen. Ganz zu schweigen von den Kosten. Die Top-Prominenten sorgen mit dafür, dass die Insel ein Top-Ansehen bewahrt, und das ist wichtig für ein Eiland, das von den Fremden lebt.

Boris Becker hat in den vergangenen Monaten für negative bis amüsante Schlagzeilen gesorgt – je nach Einstellung des Betrachters. Seiner Popularität tut das keinen Abbruch. Wenn er sie künftig für Mallorca einsetzt – eine gute Sache. Willkommen im Club!