Die Angst vor der Ausbreitung der Maul– und Klauenseuche (MKS)
hat auch auf die Balearen durchgeschlagen. Wie in anderen Airports
der EU werden auch am Flughafen in Palma Touristen aus
Großbritannien seit vergangenen Samstag mit Sonderkontrollen
empfangen. Die Reisenden müssen ihre Schuhe desinfizieren.
Mitgebrachte Lebensmittel werden von der Guardia Civil
beschlagnahmt und vernichtet, um eine mögliche Ausbreitung der
MKS-Viren zu verhindern. Neben den Briten sollen möglicherweise
auch Deutsche, Franzosen und Dänen unter die Lupe genommen werden,
forderte der Govern am Dienstag.
Im Einklang mit der EU hatte das spanische Kabinett am
vergangenen Freitag einen Maßnahmenkatalog zur Bekämpfung der
hochgradig ansteckenden Tierseuche verabschiedet. Neben der
verstärkten Kontrolle der Einreisenden aus Großbritannien
untersagte die Madrider Zentralregierung unter anderem Viehmärkte
und Reitturniere.
Der Erlass hatte bereits direkte Auswirkungen auf die Balearen.
So mussten alle Reiterspiele, die auf dem Archipel aus Anlass des
,,Balearen-Tages” vorgesehen waren, abgesagt werden. Darüber hinaus
ist der Verkauf von lebenden Tieren auf dem beliebten
Mittwochsmarkt von Sineu im Zentrum Mallorcas für die kommenden
zwei Wochen ausgesetzt worden. Auf dem Bauernmarkt handeln die
Landwirte vor allem mit Schafen und Schweinen.
Auf Palmas Flughafen wurde für die anreisenden britischen
Touristen ein roter Teppich ausgerollt, der mit
Desinfektionsmitteln getränkt war. Später gingen Flughafenpersonal
und Polizei dazu über, Wannen mit Desinfektionsflüssigkeiten
aufzustellen, in denen die Ankommenden ihre Schuhsohlen zu benetzen
hatten. Die beschlagnahmten Lebensmittel wurden in der
Müllverbrennungsanlage Son Reus vernichtet.
Mit der Einreisekontrolle begannen bis Donnerstagabend rund 7000
Briten ihre Ferien auf Mallorca. Die meisten reagierten mit
Verständnis. ,,Ich hatte zunächst befürchtet, dass unser
Urlaubsflug komplett storniert wird”, sagte eine Touristin.
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