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Der Tourismus auf den Balearen mag in diesem Jahr im Abschwung sein – im Bereich der Nautik kann davon allerdings keine Rede sein. Seit Mitte der 90er Jahre sind die Häfen der Inseln in der Hochsaison rappelvoll. Boote im Durchgangsverkehr tun sich vor allem im August schwer, überhaupt einen Liegeplatz zu ergattern. Und auch die einheimischen und residenten Bootsbesitzer – auf den Inseln sind rund 30.000 Boote zugelassen – müssen teilweise Wartezeiten von mehreren Jahren in Kauf nehmen. In den vergangenen fünf Jahren haben sich die Preise für Liegeplätze verdoppelt, sie bewegen sich mittlerweile bei bis zu einer Million Pesetas pro Quadratmeter.

Wenn die Entwicklung der Infrastruktur auf politischer Ebene weiter behindert werde, sei mit einer Abwanderung in andere Mittelmeerregionen zu rechnen, sagte Bartomeu Bestard, Präsident der balearischen Sporthafenvereinigung Anade. In den kommenden Jahren laufen nach und nach die auf 30 Jahre begrenzten Konzessionen zum Betrieb der Häfen aus. Nach einem neuen Gesetzesentwurf soll es dann eine Ausschreibung geben, bei der die Firma oder der Club mit dem besten Konzept den Zuschlag erhält. Ein Erbrecht der bisherigen Konzesisonäre werde es nicht geben, so einRegierungssprecher.

Mit den Hafenkonzessionen laufen auch die langjährigen Nutzungsrechte für die Liegeplätze aus. Für die Vergabe der ,,amarres” soll künftig nicht mehr der Hafenbetreiber, sondern die Balearenregierung zuständig sein. Nach ihren Plänen wird es einen erneuten ,,Verkauf” nicht geben. Die Liegeplätze sollen für maximal drei Jahre vergeben werden, wobei die Eigner die Nutzung immer wieder verlängern können.