Am 1. Januar 2001 heißt es Abschied nehmen. Von Mark und Peseta,
Lira und Drachme, Schilling und Franc. Dann kommt der Euro. An
sieben neue Scheine (5, 10, 20, 50, 100, 200 und 500 Euro) und acht
neue Münzen (1, 2, 5, 10, 20 und 50 Cent, 1 und 2 Euro) müssen sich
die Bürger in 12 europäischen Staaten dann gewöhnen. Von den
EU-Mitgliedsstaaten werden nur Großbritannien, Schweden und
Dänemark ihre bisherigen Zahlungsmittel beibehalten. Es wird
allerdings kein Abschied von einem Tag auf den anderen – zwei
Monate lang gelten die neue und die alten Währungen noch parallel
als Zahlungsmittel.
Von der „physischen Einführung” des neuen Geldes sprechen
Fachleute gern – weil es de facto schon seit dem 1. Januar 1999
existiert. Seither sind die Wechselkurse der Währungen in der
Euro-Zone festgeschrieben, eine Mark etwa ist seither unverändert
85'07 Pesetas wert. Auch das Verhältnis der verschiedenen
nationalen Währungen zum Euro wurde von der neugeschaffenen
Europäischen Zentralbank, mit Sitz in Frankfurt am Main,
festgelegt.
Glück gehabt, können da die Deutschen sagen, denn für sie gilt
die Faustregel: Ein Euro gleich zwei Mark. Pech für die Spanier:
166 Pesetas pro Euro ist eine krumme Zahl, einzig die Formel „1000
Pesetas gleich sechs Euro” ist einigermaßen griffig.
Da helfen für den Anfang kleine Taschenrechner, mit denen die
Summe flugs umgerechnet werden kann. Im übrigen ist damit zu
rechnen, dass es wenigstens in den ersten beiden Monaten nach der
Einführung noch die Auszeichnung in neuer und alter Währung geben
wird.
Die Verbraucher müssen sich wohl oder übel darauf einstellen,
dass sie sich nicht mehr lange an ihre altvertrauten Scheine und
Münzen klammern können. Denn ab dem 1. Januar müssen sie damit
rechnen, dass Geldautomaten nur noch die neuen Euro-Scheine
ausgeben. Auch der Handel wird, wenn der Kunde während der
Übergangszeit noch in Mark oder Pesetas zahlt, das Wechselgeld
bereits in Euro herausgeben.
Urlauber und Residenten, die über Fremdwährungs-Bestände
verfügen, sollten diese möglichst vor dem 28. Februar tauschen.
Denn nach diesem Stichtag kann es in Spanien bei Banken und
Sparkassen schwierig werden, dann hilft nur noch die Banco de
España. In Deutschland wollen die meisten Geldinstitute
ausländische Scheine noch bis zum 31. März 2002 tauschen. Für
Münzen gilt die Empfehlung, sich ihrer möglichst bis Ende Februar
im Ursprungsland zu entledigen.
Auf den Euro einstellen müssen sich nicht nur die Verbraucher,
sondern vor allem auch Wirtschaft und Handel. Sie haben ihre EDV
und Buchführung rechtzeitig auf den Euro umzustellen, denn ab dem
1. Januar müssen alle Dokumente auf die neuen Zahlungsmittel
ausgestellt sein. Geschieht das nicht, drohen später Probleme mit
dem Finanzamt. Münzapparate sind technisch umzurüsten –
Automatenaufsteller etwa sind deshalb schon seit langem damit
beschäftigt, sich auf das neue Geld vorzubereiten. Außerdem müssen
die Mitarbeiter mit dem Zahlungsmittel vertraut gemacht werden.
Fachleute fürchten, dass vermehrt versucht wird, Euro– Falschgeld
in Umlauf zu bringen.
Unternehmer-Verbände und auch Geldinstitute bieten auch auf den
Baleraren schon seit längerer Zeit Info-Veranstaltungen an, doch
bislang bleibt die Resonanz gering. Letzten Umfragen zufolge hat
sich bislang weniger als ein Fünftel der Unternehmen überhaupt mit
der Umstellung befasst.
Kein Kommentar
Um einen Kommentar schreiben zu können, müssen Sie sich registrieren lassenund eingeloggt sein.
Noch kein Kommentar vorhanden.