TW
0

In diesem Sommer wird es auf den Airports der Balearischen Inseln zu Verspätungen im Flugverkehr kommen, weil der Luftraum über Europa überfüllt ist. Darauf hat am Mittwoch in Palma Pedro Argüelles hingewiesen, der Präsident der staatlichen Flughafenbehöre Aena.

So wie die Luftkorridore in der Europäischen Union derzeit organisiert seien, sei es unvermeidbar, dass es regelmäßig zu Staus kommen würde. Das sei allerdings nicht die Schuld der spanischen Flughäfen, sondern läge vielmehr an der Überfüllung des Luftraums über Transitländern wie Frankreich.

Die Verspätungen würden aber nicht „besonders gravierend” sein, beruhigte der oberste spanische Airportverwalter. Dennoch sei die Neuordnung des europäischen Luftraums eine wichtige Aufgabe, die noch gelöst werden müsste. Man müsse die Luftraumkontrolle weiter zentralisieren und die Zusammenarbeit zwischen den einzelnen Ländern verbessern, aber noch gäbe es dafür keine Termine.

Argüelles kündigte auch den Investitionsplan für Palma für die kommenden 15 Jahre in Höhe von 20 Milliarden Pesetas (235 Millionen Mark) an, der im Juni verabschiedet werden soll. Der Bau einer dritten Start– und Landebahn ist dabei nicht vorgesehen. Argüelles glaubt, dass Son Sant Joan mit den vorgesehenen Investitionen gut für die Zukunft gerüstet ist, gleichwohl würde nach acht Jahren eine neue Bestandsaufnahme vorgenommen.

Neu gebaut werden sollen unter anderem eine Rollbahn, um die Start– und Landebahnen zu entlasten. Die Zahl der Parkpositionen für Flugzeuge soll erhöht werden, das Kontrollzentrum wird erweitert. Die Cargo-Zone soll vergrößert werden, die Abfertigungshalle verbessert. Im Juli 2001 wird der neue Terminal für Flüge zwischen den Inseln ausgeschrieben.

Der Aena-Chef betonte, dass der Plan noch nicht verabschiedet sei. Es gebe zwar einige Einwände, die aber keine großen Veränderungen des jetzigen Entwurfs erwarten ließen. Argüelles wieß Kritik zurück, dass Aena in Palma zu wenig investiere. Während die Flughäfen auf den Balearen von 2000 bis 2007 insgesamt 47 Milliarden Pesetas erhalten, werden in Madrid 301 Milliarden investiert, in Barcelona 239 Milliarden und auf den Kanarischen Inseln 244 Milliarden Pesetas. Es handele sich bei dem Flughafen Palma um eine vorbildliche Einrichtung, so Argüelles, der alle nötigen Investitionen tätigen könne. Zu dem geplanten Hangar, dessen Bau aber immer wieder verzögert wird, sagte er, dass er in der Aena-Strategie keine Priorität genieße.