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Günter Pfitzmann geht es den Umständen entsprechend gut: ,,Es ist nicht so gefährlich, als dass wir uns richtig Sorgen machen müssten”, sagte seine Ehefrau Lilo (57) gegenüber MM.

Der 77-jährige Schauspieler (,,Praxis Bülowbogen”) hatte am Dienstag seinen Mallorca–Urlaub abbrechen und in einem Flugzeug der ,,German Air Rescue” (Deutsche Luftrettung) von Palma nach Berlin geflogen werden müssen. Dort war er sofort in das Virchow–Krankenhaus eingeliefert worden, zu-nächst in die Intensivstation.

Pfitzmann war in seiner Ferienwohnung in Portopetro im Schlaf aus dem Bett gefallen und hatte sich ernste Verletzungen zugezogen. Nach einer ersten Be-handlung auf Mallorca hielten es Günter und Lilo Pfitzmann sowie ihr Sohn, der Herzspezialist Robert Pfitzmann (36), für besser, den Patienten in Berlin behandeln zu lassen.

Das Ehepaar Pfitzmann war am Samstag auf Mallorca eingetroffen. Auf diesen Urlaub hatte sich der Schauspieler ganz besonders gefreut: Er sollte zum ersten Mal seit 55 Jahren unbesorgt im Meer baden dürfen.

Hintergrund: Pfitzmann war Ende des Zweiten Weltkriegs am Bein verletzt worden; seitdem hatte er ein sogenanntes offenes Bein, das jahrzehntelang nicht zuheilen wollte. Erst die Bemühungen seines „Leibarztes” und Freundes Professor Norbert Haas sorgten dafür, dass sich die Wunden schlossen.

In einem Telefongespräch mit MM in der letzten Woche hatte Pfitzmann seiner Freude Ausdruck verliehen, dass er die schlimme Last los sei und endlich wieder einmal im Meer schwimmen könne. Die Heilung sollte auf Mallorca, unter anderem mit einem Essen mit guten Freunden, gefeiert werden.

Dazu kam es nicht. Am Samstag waren die Pfitzmanns auf Mallorca angekommen, am Sonntag hatten sie sich ein wenig geschont. Am frühen Montagmorgen hörte Lilo Pfitzmann, wie sie MM berichtete, einen Knall: ,,Ich dachte, der Wind habe einen Fensterladen zugeschlagen.”

Der Wind war es nicht. Als sie im Schlafzimmer nachsah, fand sie ihren Mann auf dem Boden liegend. Er war aus dem Bett gefallen: ,,Er hatte geträumt, er falle vom Fahrrad, sagte er mir später unter Schmerzen.”

Bei dem Sturz hatte sich Pfitzmann erst an einem Glastisch neben dem Bett am Kopf verletzt und den Ellbogen geprellt (diese Verletzungen erwiesen sich später als nicht schwerwiegend). Dann war er ,,mit voller Breitseite” (Ehefrau Lilo) auf die Hüfte gefallen. In Berlin wurde später festgestellt, dass er sich einen Kapselabriss zugezogen hatte.

,,Mein Mann war ziemlich wackelig”, berichtete Lilo Pfitzmann, „der Sturz hatte ihn mitgenommen, und der Transport im Rettungsflugzeug zusätzlich. Deshalb wurde er im Virchow–Krankenhaus gleich auf die Intensivstation gebracht. Er hatte Schüttelfrost, und die Ärzte hatten zunächst Angst um seine Lunge. Aber es gab keine Komplikationen.”

Auch die Hüftverletzung ist nicht so gefährlich wie zunächst befürchtet. Lilo Pfitzmann: ,,Die Untersuchung mit dem Computer–Tomographen ergab keinen Bruch oder Riss; die Ärzte halten eine Operation nicht für erforderlich.” Der Schauspieler bleibt für zwei bis drei Wochen noch im Krankenhaus, muss Bettruhe halten und darf vor allem die verletzte Seite nicht belasten.

Günter Pfitzmann hat Glück im Unglück gehabt: In seinem Alter, so Ehefrau Lilo, ,,hätte es viel schlimmer ausgehen können”. Die größte Sorge ihres Mann sei es gewesen, dass sein gerade geheiltes Bein etwas abbekommen habe – es war nicht der Fall.

,,Deshalb war mein Mann schon im Flieger wieder ziemlich guter Laune”, so Lilo Pfitzmann, die ein dickes Lob für den Luftrettungsdienst weitergab: ,,Alles hat wunderbar ge-klappt. Nun hat es sich ausgezahlt, dass wir seit 35 Jahren dabei sind – und das für einen Beitrag von 75 Mark im Jahr.”