Der mallorquinische Inselrat hat nach Verhandlungen mit der
Balearenregierung sein angekündigtes Moratorium für den Bau von
Mehrfamilien- und Reihenhäusern sowie Appartmentanlagen
modifiziert. Danach soll der Bau von insgesamt 1600 Sozialwohnungen
auf der Insel von dem Baustopp, den der Inselrat (Consell) in
seiner Plenumssitzung am 26. Juli beschließen will, ausgenommen
sein.
Inselrats-Präsidentin Maria Antònia Munar von der
nationalistischen Partei Uniò Mallorquina (UM) gab damit dem Druck
ihrer Partner in der Koalition der Balearenregierung statt. Vor
allem Sozialisten und Vereinigte Linke hatten nach Ankündigung des
Moratorium kritisiert, dass auch Sozialwohnungen vom Baustopp
betroffen sein sollten. Auch im Inselrat kann UM den Baustopp nicht
allein durchbringen. Vertreter der übrigen Parteien beschlossen
allerdings, dem UM-Vorschlag mitsamt den jetzt vereinbarten
Ausnahmen zu folgen.
Beschließen will der Inselrat eine Dauer bis zur Verabschiedung
eines neuen Landes-Entwicklungsplans für Mallorca. Dieser Zeitpunkt
ist allerdings noch ungewiss. Munar hat in ihren bisherigen
Äußerungen eine Dauer des Moratoriums zwischen acht Monaten und
einem Jahr in Aussicht gestellt.
Schätzungen gehen davon aus, dass rund 85 Prozent der
Baugenehmigungen vom Moratorium betroffen sind. Sollte der
Beschluss des Inselrates wie geplant am 26. Juli getroffen werden,
fallen alle Anträge, die nach dem 3. Juli in Gemeinden Mallorcas
eingereicht wurden, unter die Beschränkung.
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