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Der nordwestliche Zipfel Spaniens ist eine rauhe Gegend. Die Rede ist von Galicien, genauer gesagt von der Denominación Rias Baixas. Die regelmäßigen und ausgiebigen Niederschläge sowie ein insgesamt mildes Wetter ohne besondere Extreme sind die idealen Voraussetzungen für den Anbau von Weißwein. Das dachte sich wohl der Mönch, der im 12. Jahrhundert vom Rhein über den alten Jakobs-Weg in diese Gegend kam. Er hatte, ge-mäß einer Legende, Rebstöcke im Gepäck. Heute nun lautet in Galicien der Name der am häufigsten angebauten weißen Rebe Albariño („rino” bedeutet „Rhein”). Fachleute vermuten, dass es sich dabei um einen Ableger des bekannten Rieslings handelt.

Einer der besten unter den sortenreinen Albariños möchte ich Ihnen gerne vorstellen: Es ist der Albariño aus der Granja Fillaboa. Das Traditionshaus betreibt seit hundert Jahren Weinanbau und liegt inmitten seiner Weinstöcke. Die Reben werden auf Gerüsten hochgezogen, um sie einerseits vor der Nässe zu schützen und ihnen andererseits möglichst viel Sonne zu geben. Während der letzten Jahrzehnte wurden die Al-bariños der Granja Fillaboa unzählige Male mit den höchsten Preisen ausgezeichnet.

Der Albariño Fillaboa 2000 ist ein Wein, den Sie sowohl zum Essen als auch so trinken können. Leicht, was den Alkohol betrifft, doch von großer Persönlichkeit und Struktur. Dieses Frischeerlebnis kostet pro Flasche etwa 1700 Pesetas (20 Mark) und passt zu allem, was aus dem Meer kommt. Die ideale Trinktemperatur liegt bei 8 Grad. Für alle jene Weintrinker, die lieber in Eiche gereifte Weine bevorzugen: Es gibt den Fillaboa auch im Fass.

Der Autor Norbert Deingruber ist Inhaber der Weinhandlung „Casa del Vino” in Manacor.