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Eigentlich ist es noch nicht erlaubt, doch viele Läden, vor allem kleine Einzelhandelsgeschäfte, haben es bereits getan: Sie haben ihre Waren herabgesetzt und werben mit speziellen „Ofertas” oder „Promociones”, Sonderangeboten. Da gibt es Schuhe um bis zu 50 Prozent herabgesetzt, Damenmode zehn bis 40 Prozent billiger, und auch Handtaschen werden zu Sonderpreisen angeboten. Selbst große Bau- und Supermärkte locken mit günstigen Angeboten. Das reicht vom Naturstein-Kamin über Butangasheizer bis zu Bügeleisen. Fast alles ist zu einem niedrigeren Preis als noch vor Weihnachten zu haben.

„Im Ergebnis ist das nichts anderes als ein vorgezogener Schlussverkauf”, beklagt Angel Puchol von „Pimeco”, einem der zwei Verbände der Einzelhändler (3000 Mitglieder auf Mallorca, 12.000 Angestellte). „Uns gefällt das gar nicht, aber wir können nichts machen, denn diese Art von Rebajas ist ja gut getarnt, und Werbung ist im Handel erlaubt,” sagt Angel Puchol.

Der Grund für den getarnten Ausverkauf liegt im 6. Januar, dem Tag der Heiligen Drei Könige. Am Vorabend werden in Spanien die Geschenke verteilt. Also nutzen viele Geschäfte die Zeit von Weihnachten bis dahin aus, um durch spezielle Angebote Ware zu verkaufen. Der eigentliche Schlussverkauf beginnt offiziell am Montag, 7. Januar. Doch bis dahin haben viele Läden ihre Schnäppchen schon unter der Hand weitergegeben. Das geht so: Die guten Kunden werden persönlich zu einem „Vor-Ausverkauf” eingeladen. Der findet an bestimmten Tagen statt und bietet das Beste vorab zu guten Preisen.(ah)