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Man kann elf Euro auf unterschiedlichste Art ausgeben. Es ist immer sinnvoll, sie in Wein zu investieren. Exakt diesen Betrag kostet der Aia, ein sortenreiner Merlot.

Der Aia stammt nicht etwa aus Navarra oder dem Somontano, sondern wird auf Mallorca gekeltert, und zwar von der traditionsreichen Bodega des Miquel Oliver in Petra. Gegründet wurde sie 1912 von seinem Großvater. Inzwischen ist die vierte Generation, nämlich Miquels Tochter Pilar aktiv.

Früher kaufte die Bodega die Trauben aus der Ge– gend rund um Artà, vor allem von Weinfeldern am Fuße des Montferrutx. Ein Crianza aus dem Hause Oliver ist heute noch nach diesem Berg benannt, auch wenn von dort kaum noch Trauben kommen. Mitte der neunziger Jahre kaufte Miquel etwa zehn Hektar Anbaufläche bei Petra, genannt Ses Ferritges.

Miquel Oliver ist seit langem bekannt für sein gutes Preis–Leistungsverhältnis. Neben den Rotweinen erfreuen sich auch Weißweine wie der Muscat oder der Son Calo Blanc de Blanc großer Beliebtheit.

Für mich ist der Stern am Weinhimmel der Olivers der Aia. Er kam bereits vor Monaten auf den Markt und ist das Beste, was bisher auf Mallorca in puncto Merlot kreiert wurde.

Der Weinführer „Penin” bewertet ihn sehr hoch. Der Aia hat alles, was einen Merlot ausmacht – Duft nach Veilchen, Geschmack von Johannisbeeren und roter Beerenkonfitüre. Ein feiner, seidiger Wein, der mit langem Abgang be– lohnt. Man kann sein Geld nicht besser anlegen.j
Der Autor Norbert Deingruber ist Inhaber der Weinhandlung „Casa del
Vino” in Manacor.