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Panik macht sich breit. Die 0:5-Niederlage von Real Mallorca bei Deportivo La Coruña am Samstag abend fiel so deutlich aus, dass im Abstiegskampf der Inselkicker das Schlimmste befürchtet wird.

Bislang konnten die Mannen bei Spielen gegen Spitzenclubs noch die alte Klasse zeigen, die sie in der vergangenen Saison in die Champions League führte. Doch fünf Spieltage vor Schluss ist auch das vorbei. In 19 Minuten zeigte ausgerechnet Diego Tristán seinen ehemaligen Mannschaftskameraden auf, wie schlecht es um sie steht. Dem Stürmer, bis vor zwei Jahren auf der Insel aktiv, gelang zwischen der 21. und 40. Minute ein lupenreiner Hattrick.

Beim ersten Treffer musste er völlig freistehend aus fünf Metern nur einlochen. Beim zweiten ließ er Abwehrrecke Nadal noch älter aussehen als er ist, ging vorbei und lupfte die Kugel in Weltklassemanier über Torhüter Leo Franco. Zum dritten Mal traf er auf Pass des Spielgestalters Valerón – auch das eine schmerzhafte Erinnerung, denn der lief 97/98 noch im Mallorca-Dress auf. Das 4:0 besorgte Víctor, das Endergebnis Sergio mit einem Weitschuss. Tristán liegt nach seiner Galavorstellung wieder auf Platz eins der Torjäger-Liste.

Besorgniserregend ist nicht so sehr die Niederlage – gegen den Tabellendritten darf man in dessen Stadion Riazor verlieren –, sondern die Art und Weise. Die Innenverteidigung machte kaum mehr als die bunten Hütchen im Training, im Mittelfeld gab es keine Gegenwehr, die Stürmer waren beschäftigungslos. Einzig der reichlich arbeitende Torwart Leo Franco konnte mit einigen guten Paraden eine noch schlimmere Klatsche verhindern.

Besorgniserregend ist die schlechte Leistung der Mannen von Trainer Sergio Kresic vor allem, weil im ersten von fünf Endspielen gegen den Abstieg Valencia nach Mallorca reist. Anstoß ist am Samstag um 21.30 Uhr, die Partie wird live im spanischen Fernsehen übertragen (La 2 und regionale Kanäle). Der Meisterschaftskandidat schoss sich am Wochenende gegen Real Sociedad mit 4:0 warm, bleibt punktgleich mit Spitzenreiter Real Madrid auf dem zweiten Tabellenrang.

In der Woche darauf müssen auswärts gegen Málaga Punkte her, denn danach heißen die Gegner Real Betis (zu Hause) und Spitzenreiter Real Madrid (in der Hauptstadt). Wenn Clubpräsident Miquel Alemanys Rechnung stimmt und das Team noch zwei Siege braucht, um die Klasse zu halten, dürfte es am allerletzten Spieltag gegen Valladolid für sein Team zum absoluten Abstiegsfinale kommen.