TW
0

Ein wahres Sturmgewitter ließ Real Mallorca über Valladolid hereinbrechen. Allein in den ersten zehn Minuten des letzten Saisonspiels hatten Luque, Eto'o, Ibagaza und Paunovic reichlich Gelegenheit, im Abstiegsendspiel alles klar zu machen. Allein – es wollte kein Tor einschlagen. Die 23.000 Zuschauer im praktisch ausverkauften Stadion rauften sich verzweifelt die Haare.

In der 21. Minute kam die Nachricht aus San Sebastián, dass Las Palmas 1:0 führte. Bei diesem Spielstand musste Mallorca unbedingt gewinnen, um nicht in der zweiten Liga zu landen. So geschah, was im Fußball irgendwie immer zu passieren scheint. Wer Großchancen vergibt, wird bestraft. Nach einer guten halben Stunde tauchte Valladolid erstmals gefährlich vor dem Tor Leo Francos auf, nachdem Nadal in der eigenen Hälfe einen Fehlpass gespielt hatte.

Fernando gelang ein Volleyschuss aus halblinker Position, der zum Entsetzen von Spielern und Fans unhaltbar im Netz einschlug. Für einige Momente machte sich lähmende Stille breit, es roch verdammt nach Abstieg. Schließlich war es Mallorca in dieser Saison nicht ein einziges Mal gelungen, einen Rückstand wettzumachen.

Doch unter „Retter” Tomeu Llompart, der schon einen Punkt bei Real Madrid entführt hatte, hat die Mannschaft ihren Charakter wiedergefunden und steckte nie auf. Zu Beginn der zweiten Halbzeit verhinderte Franco mit zwei halsbrecherischen Paraden einen höheren Rückstand. Dann schlug die Stunde von Ariel Ibagaza.

Nach einer Ecke bekam der lange verletzte argentinische Spielmacher den Ball innerhalb des Strafraums. Er legte sich die Kugel auf den rechten Fuß und schlenzte sie hoch ins Tor. Nur sechs Minuten nach Wiederanpfiff ein unglaublich wichtiger Treffer, entsprechend groß war der Jubel. Danach spielte nur noch Mallorca. Die Betonung liegt auf spielen – in der spanischen Liga wird auch im Abstiegskampf nicht geholzt.

In der 72. Minute stürmte Eto'o Richtung Tor, spielte einen genialen Pass auf den mitgelaufenen Luque. Der markierte aus kurzer Entfernung das wichtigste Tor der ganzen Saison – mit den drei Punkten war Real mathematisch auf der sicheren Seite. Als in der 78. Minute die Nachricht kam, dass San Sebastián der Ausgleich gelungen war, konnten sich die Zuschauer sogar an dem schönen Spiel erfreuen.

Nach dem Schlusspfiff spielten sich im Stadion Jubelszenen wie nie ab. Albert Luque verschenkte Hemd, Hose und Schuhe, lief am Ende nur noch mit Unterhose und Stutzen bekleidet in die Kabine. In der Pressekonferenz wurde Trainer Llompart von den Journalisten mit großen Applaus begrüßt, er vergoss Tränen der Freude und Erleichterung.

Absteigen müssen Saragossa, Teneriffa und Las Palmas. Der Meister heißt Valencia, der von La Coruña in die Champions League begleitet wird. In die Quali müssen Real Madrid und Barcelona, im Uefa-Cup spielen Celta, Betis und Alavés.