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Mit einem Vorsprung von zehn Punkten gewann die „Caixa Galicia” von Vicente Tirado und Roberto Bermúdez nahezu ungefährdet die diesjährige „Copa del Rey - Agua Brava” in der Klasse IMS 500. Das Team zeichnete sich durch eine äußerst gleichmäßige Leistung bei allen Einzelwettkämpfen aus und konnte auch während der letzten drei Regattatage nicht vom ersten Platz verdrängt werden. Den zweiten Rang belegte die „Azur de Puig” von Prinzessin Cristina, die um zwei Punkte besser abschnitt als die hochfavorisierte „Banco Espirito Santo”. Die „CAM” mit Prinz Felipe wurde vierte. Abgeschlagen auf Platz elf landete König Juan Carlos mit seiner „Bribón”.

In der Gruppe IMS 600 nutzte am Samstag die „Telefónica-Yacht” ihre Chance. Sie verdrängte die bis dahin führende „Retevision” und behauptete sich auch bei der letzten Fahrt gegenüber der Konkurrenz. Auf Platz zwei kam nach einer Stichwahl die mit der „Retevision” punktgleiche „Forum Filatélico”. Am Sonntagabend überreichten König Juan Carlos und Königin Sofía während eines Festakts im Club Nautico von Palma die begehrten Trophäen an die siegreichen Teams.

Mit dem Kampf um die ersten Plätze hatte eine unter spanischer Flagge teilnehmende deutsche Mannschaft nichts zu schaffen. Zum ersten Mal beteiligte sich Karl-Heinz Linnemann von der Firma „Yates Alemanes” mit seinen Mitarbeitern an der Prestigeregatta. Mit einem leicht modifizierten Ferienkreuzer, einer Bavaria 36, belegte die Crew mit schlappen 271 Punkten den 41. von 48 möglichen Plätzen in der Gesamtwertung der IMS-600-Gruppe. „Das sollte einfach ein Versuch sein. Wir wollten sehen, ob wir mithalten können. Dass wir gegen die Crème de la Crème keine Chance hatten, war natürlich klar”, erklärt Linnemann seine Beweggründe.

Die Vorbereitungszeit für die Regatta, so der 61-jährige begeisterte Segler, belief sich auf ein paar Tage vor dem Rennen. „In dieser Zeit haben wir es geschafft, die sechsköpfige Mannschaft so aufeinander einzuspielen, dass jeder wusste, was er wann und wo zu tun hatte,” fügt Vorschiffmann John Rossbach hinzu. Der 22-Jährige segelt gerade mal seit einem halben Jahr.

Trotz eines Bootes von der Stange und einer nahezu nicht vorhandenen Trainingsphase schnitten die sechs mit ihrem schwimmenden Wohnmobil so schlecht nicht ab. Immerhin gelang es, bei einem Kurzstreckenwettkampf einen 22. Platz zu erobern und weit teurere und renommierte High-Tech-Rennyachten zu übertreffen. Auch bei der Langstreckenprüfung über fast 100 Meilen ersegelten sie sich einen respektablen 31. Platz. Spaß, da ist man sich einig, habe die Regatta auf jeden Fall gemacht. Und im nächsten Jahr wolle man mit einem neu entwickelten Bavaria Cruiser/Racer wieder dabei sein.