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Sein Markenzeichen sind kraftvolle Rotweine, und man kennt ihn in fast allen südlichen Weinanbaugebieten. Ich spreche vom Syrah oder Shiraz, wie er auch genannt wird.

Diese Rebsorte ist, was seine Kultivierung angeht, nicht sehr anspruchsvoll und braucht eigentlich nur Hitze und trockenes Klima. Sind diese beiden Komponenten vorhanden, können gute Winzer und Önologen aus diesen Trauben mit die besten Rotweine zaubern. Um ein gutes Resultat zu erzielen, sollte man die Erträge der Rebstöcke kontrollieren, durch eine lange temperaturgesteuerte Fermentationsphase die Aromen bestmöglich erhalten und den Wein vorzugsweise im Barrique ausbauen.

Nicht so geläufig ist jedoch, dass man in Spanien mancherorts aus der Syrah–Rebe auch einen ausgesprochen interessanten und guten Rosado kreiert. Eine sehr kleine Bodega in Tarragona hat einen solchen auf dem Markt. Sein Name lautet Roigenc 2001. Die Bodega heißt Cellers Capafons–Osso und hat ein Gesamtvolumen von nur zirka 100.000 Litern Produktion. Ihr Rosado (oder Rosé) zeichnet sich durch die typischen Syrah–Aromen aus: von Geräuchertem, Duft nach Veilchen und Cassis.

Er ist kein Rosé für solche Weintrinker, die leichte Sommerweine bevorzugen. Eher schon etwas für diejenigen, die zum Abendessen statt eines kräftigen Rotweines auch gerne mal zu einem ausdrucksvollen Rosado greifen. Die 14 Prozent Alkoholgehalt des Roigenc 2001 sind nichts für Abstinenzler, aber durchaus geeignet für Weinliebhaber, die ab und an etwas Neues ausprobieren möchten. Der Flaschenpreis hält sich mit etwa sieben Euro in Grenzen.

Der Autor, Norbert Deingruber, ist Inhaber der Weinhandlung Casa del Vino in Manacor.