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D ie Balearen weisen nach einer Studie der Sparkasse La Caixa gemeinsam mit Madrid und Katalonien das höchste Maß an Lebensqualität in Spanien auf. Alle drei Regionen erzielten als Gesamtnote neun Punkte (von zehn möglichen). Der Analyse liegt die Auswertung von zirka 500 Indikatoren zugrunde. Dazu zählen beispielsweise die Kriminalitätsrate, die Kinodichte oder die Geburtenrate. Die Studie ist im spanischen Sozialen Jahrbuch 2001 erschienen.

Bestnoten, nämlich zehn von zehn Punkten, erlangte der Archipel in den Bereichen Einkommen, Bildung und Erziehung, Kultur und Unterhaltung sowie der landschaftlichen Umgebung und des Klimas. Immerhin acht Punkte gab es für das Gesundheitswesen, die berufliche Weiterbildung und die Einrichtung der Wohnungen.

Der Kommentator der spanischen MM-Schwesterzeitung „Ultima Hora”, Patricio Candia, kritisierte die Ergebnisse der Caixa-Studie massiv. Angesichts der „lächerlich” niedrigen Durchschnittslöhne sei die Bewertung der Einkommen ein schlechter Scherz. Zudem sei die Situation am Immobilienmarkt nicht berücksichtigt worden. Fazit: „Der Archipel ist nicht das Land der Wunder, und es ist nicht alles Gold, was glänzt.”

Negativ bewertet wurden in der Studie die Gesundheit (ein Punkt) sowie die Qualität des Arbeitslebens (drei Punkte) auf den Inseln. Zur Erläuterung: Für die Benotung des Gesundheit auf dem Archipel wurden die Lebenserwartung der Bürger, die Sterblichkeitsrate, die Zahl der Totgeburten, Selbstmorde und Drogentote sowie die Häufigkeit von Infektionskrankheiten, Aidserkrankungen und tödlichen Verkehrsunfällen berücksichtigt.

Für die Bewertung der Arbeitsbedingungen wurden die Anzahl der tödlichen Arbeitsunfälle, die Häufigkeit von Berufskrankheiten sowie die Anzahl der befristeten Beschäftigungsverhältnisse herangezogen.

Als ungenügend benotet wurden darüber hinaus das Zusammenleben sowie die soziale Teilnahme der Menschen auf den Inseln. Mit zwei Punkten (ebenfalls für die Kanaren und Katalonien) wurden die Balearen nur noch vom Baskenland unterboten.