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In einer spektakulären Aktion hat die Balearen-Regierung für das Ende einer Bauruine gesorgt. Am Sonntag, um 13.30 Uhr, wurden die Appartements Na Borges in Son Serra de Marina in die Luft gesprengt. Dazu wurden insgesamt 47 Kilo Dynamit verwendet. Den Knopf drückten der balearische Ministerpräsident Francesc Antich und sein Tourismusminister Celestí Alomar (beide PSOE) höchstpersönlich. Letzterer war dabei, weil das Projekt aus Geldern der Öko-Abgabe für Urlauber finanziert wird. 300 Schaulustige ließen sich das Spektakel nicht entgehen.

Die Ruine Na Borges verschandelte seit dem Baubeginn im Jahr 1988 den Strand von Son Serra und lag in direkter Nachbarschaft zu einem Naturschutzgebiet. Anwohner und Besucher hatten seit Jahren den Abriss der beiden Gebäudekomplexe gefordert. Fèlix Estelrich, stellvertetender Bürgermeister von Santa Margalida, sagte, dass in der Bauruine viele Kinder gespielt hätten. „Es hätte jeden Tag zu einem Unfall kommen können.” Die Balearen-Regierung hat das genau 3937 Quadratmeter große Grundstück vor wenigen Wochen für 1.964.320 Euro gekauft. Der Abriss und die folgenden Arbeiten erfordern weitere 89.900 Euro.

Alomar erklärte, dass der Bauträger ursprünglich eine Genehmigung hatte, 41 Appartements in drei Stockwerken sowie einen Swimming-Pool zu errichten. Der Bau habe viele Jahre stillgelegen, was der Bauträger zu verantworten habe. In dieser Zeit sei dann eine Änderung der Bauvorschriften erfolgt, aufgrund derer sich die Genehmigung auf 17 Einheiten reduziert habe. Insofern handele es sich nicht um einen Schwarzbau, betonte der Tourismusminister. Mit dem Kauf habe die Regierung jetzt verhindert, dass dieses Projekt auch ausgeführt worden wäre.

Ministerpräsident Antich sprach davon, dass die Sprengung „ein weiterer Schritt in der Anwendung der Ökosteuer ist, ein Symbol für den Wechsel, auf den wir setzen. Wir setzen darauf, das touristische Modell zu verbessern und auf die Solidarität mit den kommenden Generationen”. Die Zurückgewinnung natürlicher Gebiete sei positiv für das Volk. Die Ergebnisse könne man bereits sehen. Alomar erklärte, dass der ursprüngliche Zustand des Grundstückes wiederhergestellt werden soll.

Der Abriss von Gebäuden, die die natürliche Landschaft verschandeln, stellt einen wichtigen Teil der Projekte dar, die aus den Einnahmen der Ökosteuer für Touristen finanziert werden. Die Balearen-Regierung hat bereits angekündigt, ein ehemaliges Hostal in Cas Catalá, das seit längerer Zeit leer steht, in die Luft sprengen zu wollen, damit Zugang und Durchblick zum Meer wieder frei werden.

Gekauft wurde die Immobilie bereits, die Sprengung will das Tourismusministerium noch im Januar 2003 durchführen.