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Im Kampf gegen die grassierende Raupenplage auf der Insel will das balearische Landwirtschaftsministerium die befallenen Wälder mit Gift aus Flugzeugen besprühen. Der Einsatz der Maschinen könne allerdings erst im Sommer erfolgen, wenn die Schmetterlinge der Prozessionsspinnerraupen ihre Eier in die Nadelbäume ablegen. Die Behörden hatten bereits im Jahre 2000 Gift aus der Luft versprüht, nach Protesten von Umweltschützern aber in den folgenden Jahren auf den Einsatz verzichtet. Die balearische Naturschutzorganisation hatte kritisiert, dass das Spritzmittel ohne Unterschied auch andere Insektenarten töte.

Angesichts der sich häufenden Klagen von Anwohnern richteten die balearischen Agrar– und Umweltministerien einen Raupen-Notruf unter der Nummer 971-17 68 00 ein. Dort können sich Gartenbesitzer informieren, mit welchen Mitteln sie die Nester der Raupen vernichten können. Der direkte Hautkontakt mit den behaarten Insekten kann bei Menschen Juckreiz und Allergien auslösen.

Am stärksten betroffen im Raum Palma ist der Kiefernwald um das Schloss Bellver sowie die baumreichen Ortsteile wie Sant Agustí, Bonanova und Can Pastilla. Das Ministerium machte jedoch deutlich, dass die Bekämpfung der Insekten im Stadtgebiet Sache der kommunalen Verwaltung sei.

Die Prozessionsraupen bilden im Frühjahr in den Zweigen der Kiefern watteballähnliche Nester, in denen bis zu 100 Tiere leben. Nachts fallen die Insekten über die jungen Triebe der Bäume her. Sind die Raupen herangewachsen, wandern sie in langen Ketten prozessionsartig zum Boden, um sich einzugraben und zu verpuppen. Im Sommer fliegen die Falter aus, um in den Bäumen Eier abzulegen.

Die Nester der Raupen können bei entsprechender Genehmigung mit feinkörnigen Schrotpatronen beschossen oder vorsichtig abgeschnitten und verbrannt werden.