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Es ist keine Neuschöpfung, sondern eher eine Wiederbelebung”, sagt Eduardo Gamero, Generaldirektor für Promotion im Tourismusministerium der Balearen. Das winterliche Kulturprogramm „Un invierno en Mallorca”, das unter seiner Ägide eine Renaissance erfahren soll, begann Anfang der 80er Jahre, damals gedacht als Zusatzangebot für Langzeiturlauber, das allerdings auch stark von Residenten genutzt wurde. In den ersten Jahren fanden in jedem Winter bis zu 200 Konzerte in den verschiedenen Urlaubsorten statt, im Laufe der Jahre wurden es mehr, dann verkümmerte das Programm ein wenig.

Für die kommende Saison greift das Tourismusministerium in die Vollen: 400 bis 500 Konzerte sind geplant. Das Budget für das Programm beträgt rund eine Million Euro. „Auftakt wird die ,Internationale Woche der Historischen Orgeln Mallorcas' sein, mit Konzerten in verschiedenen Kirchen der Insel”, erläutert Gamero. Nach seinen Worten werden die ersten 40 Konzerte im November und Dezember stattfinden. „Das genaue Programm können wir in Kürze präsentieren.” Aufführungsorte sind zunächst die Playa de Palma und Arenal, Port d'Alcúdia, Port de Pollença und Port de Sóller; was in der Gegend von Cala Millor stattfindet, wird zurzeit noch geklärt.

Interpreten und Programm werden von einem Expertengremium zusammengestellt, das sich aus Mitgliedern der Universität der Balearen, des Konservatoriums und freien Mitarbeitern zusammensetzt. Die Musiker sind zum Teil auf der Insel ansässig, teils werden sie aus anderen Regionen verpflichtet. Es handelt sich immer um Kammermusikensembles oder um kleinere Gruppen wie Trios, Quartette oder auch Solisten, vornehmlich Pianisten.

Außer Musik soll Mallorca in Zukunft noch sehr viel mehr bieten. „Wir wollen in Pula die Open de Golf durchführen, mit einem Ranking ersten Grades”, verspricht Eduardo Gamero. „Wir werden darüber hinaus versuchen, einige Aktivitäten der Formel 1 auf die Insel zu holen, die Regatten sollen aufgewertet werden. Neu wird sein die ,Ruta de la Sal', nach einer historischen Schiffsverbindung von Ibiza und Formentera nach Denia. Auf dieser Route wurde früher das Salz der Pityusen transportiert.”

Die Moda Lib, die typisch ibizenkische Mode, die in den 60er Jahren geboren wurde, soll wieder ihren alten Stellenwert bekommen. Außerdem macht sich das Tourismusministerium für den Dreh einer spanischen TV–Serie stark: „Cuenta me” ist eine Familiengeschichte, die in den 70er Jahren spielt. „Die Tochter einer Familie geht nach Ibiza, trifft dort auf Hippies, und so entwickelt sich eine lange, komplizierte, rundum positive Story”, so Eduardo Gamero.

Seit 1969 im Tourismus tätig – er war Mitbegründer des Hotelverbandes ZONTUR, ab 1987 schon einmal Generaldirektor für Promotion im Tourismusministerium und Präsident von Ibatur –, ist Gamero voller Tatendrang: „Wir werden Mallorca wieder in die erste Reihe der Beliebtheitsskala bringen. Unser Leitmotiv heißt: ,Si al turista, si al medio ambiente' – Ja zum Touristen, Ja zur Umwelt.”