TW
0

Palma ist eine schöne Stadt. Nicht umsonst wollen hier so viele Menschen wohnen, auch Urlauber lassen es sich selten nehmen, einen Abstecher in die City zu machen.

Das heißt aber nicht, dass die Stadtverwaltung unter der neu gewählten Bürgermeisterin Catalina Cirer nicht eine ganze Reihe von Aufgaben zu erledigen hätte. Hier geht es nicht um „normale” Probleme wie Straßenreinigung, Parkraumbewirtschaftung oder den öffentlichen Personennahverkehr.

Vor allem letzter Punkt ließe sich zwar noch dramatisch verbessern. Aber die Stadt steht vor Herausforderungen, die die Weichen für die Zukunft stellen können. Da ist das lang diskutierte, aber von einer Entscheidung noch weit entfernte Konzept zur Neugestaltung der Meeresfront. Hier heißt es klotzen, nicht kleckern.

Man stelle sich zum Beispiel einen komplett autofreien Paseo Marítimo vor. Damit hätte Palma einen im ganzen Mittelmeerraum einzigartigen Zugang zum Meer. Dazu muss der Hafen untertunnelt werden, weil der Kfz-Verkehr irgendwo lang muss? Dann soll die Stadtmutter eben über die Finanzierung nachdenken, statt sich über billige (und schlechtere) Alternativen den Kopf zu zerbrechen.

Ein großer Wurf muss auch der Kongresspalast sein, wohl der wichtigste Meilenstein auf dem schwierigen Weg, die starren Saisonzeiten zu entzerren. Jetzt hat Cirer die einmalige Chance, im Konzert mit ihren Parteifreunden in der Regionalregierung und der spanischen Regierung sowie den nicht weniger konservativen Tourismusunternehmern auf den Balearen, ein Projekt anzuschieben, auf das wir seit mehr als zehn Jahren warten.

Im Gegensatz zu früher gibt es heute einen realistischen Grund zur Hoffnung, dass wirklich etwas passiert. Palma ist in der Endausscheidung, um den America's Cup auszurichten. Sollte die Stadt den Zuschlag bekommen, wird mindestens die alte Mole (bislang für Passanten gesperrt) ein völlig neues Gesicht erhalten. Im Zuge des Schwungs und der vielen Millionen Euro, die die wichtigste Segelregatta der Welt auf die Insel bringen würden, könnten auch die sonst eher gemütlichen Stadtverordneten ordentlich in Wallung geraten und den Reden endlich Taten folgen lassen.

Schließlich sind sich alle einig: Es gibt viel zu tun. Denn Palma hat muchas Möglichkeiten.