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Die Zahl der All-inclusive-Angebote auf Mallorca wird im Sommer 2004 dramatisch zunehmen. Statt der bislang 60 Hotels sollen es nach einem Bericht von MM-Schwesterzeitung „Ultima Hora” mehr als 200 werden.

Bei „all inclusive” sind für den Urlauber bei seinem Aufenthalt im Hotel alle Ausgaben im Reisepreis eingeschlossen. Neben den Hauptmahlzeiten Frühstück, Mittag– und Abendessen auch die Snacks und Getränke zwischendurch sowie Freizeitangebote.

Der mallorquinische Gaststättenverband hat diese Entwicklung bereits scharf kritisiert, weil der Gast sein Hotel praktisch nicht mehr verlässt, um andere Angebote wahrzunehmen. Auf der anderen Seite ist gerade das (angenommene oder tatsächliche) hohe Preisniveau des touristischen Nebenangebotes der wichtigste Grund für das starke Wachstum für All inclusive. Vor allem im deutschen Markt wird es immer beliebter, weil es dem Kunden die Sicherheit gibt, dass der Urlaub eine bestimmte Summe kostet. Für den mallorquinischen Hotelverband FEHM ist es eine Sache von Angebot und Nachfrage, obgleich das explosionsartige Ausbreiten als unnatürlich betrachtet wird.

Für den Kunden wichtig ist, welche Angebote im All-inclusive-Preis eingeschlossen sind. Neue Hotelanlagen werden für dieses Konzept gebaut und beinhalten umfassende Freizeit– und Sportaktivitäten. Mallorquinische Herbergen können diese in der Regel nicht bieten; bislang war das wegen der sehr großen und sehr guten Offerte außerhalb des Hotels auch nicht nötig.

Doch für Reiseveranstalter ist das All-inclusive auf Mallorca nicht „echt”, da es oft auf das gastronomische Angebot beschränkt ist. Ohne weiteres lässt sich ein Hotelbetrieb nicht umstellen, da Küche und Service von morgens früh bis abends spät offen bleiben müssen. Sind sie das nicht, fühlt sich der Gast schnell über den Löffel barbiert. Damit das nicht passiert, will das balearische Tourismusministerium die Qualität in All-inclusive-Hotels verstärkt kontrolliern.