Der Mordprozess gegen Mathias Simm und Peter Diehlmann hat am
Montag vor einem Geschworenengericht in Palma begonnen. Den beiden
Deutschen wird vorgeworfen, am 9. Dezember 1998 den Nachtportier
der Pension Marbel, José Bernat Tomás, getötet zu haben. Die
Staatsanwaltschaft fordert jeweils 20 Jahre Haft, die Nebenklage je
25 Jahre. Die beiden Angeklagten bestreiten die Tat und plädieren
auf nicht schuldig.
Das homosexuelle Paar hatte mehrere Monate in der Pension
gewohnt und eine hohe Rechnung auflaufen lassen. Nach Auffassung
der Anklage haben die Angeklagten Tomás beim Urinieren von hinten
überrascht, mit einem eisernen Blumenständer niedergeschlagen und
danach erwürgt.
Ihre vom Blut des Opfers besudelte Kleidung erklären sie mit der
Tatsache, dass sie ihn fanden und ihm helfen wollten. Bei einer
ersten Vernehmung nach der Tat hatten sie das nicht ausgesagt.
Als belastend wertet der Staatsanwalt auch, dass beide sich zwei
Tage nach der Tat Hals über Kopf auf die Flucht gemacht haben. Die
Angeklagten waren in Deutschland festgenommen worden und an Spanien
ausgeliefert worden – allerdings wegen eines anderen Mordfalles,
der bislang nicht zur Anklage gekommen ist.
Mathias Simm sagte zur Person aus, dass er „sehr sensibel” sei
und sich nie mit jemandem gestritten habe. Im Gefängnis habe er
Spanisch gelernt. Sein Lehrer war der Deutsche Peter Oyntzen, der
wegen zweifachen Kindsmordes einsitzt.
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