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Dieser Kommentar ist ein klares Bekenntnis zum Beton. Eine moderne, wirtschaftlich gesunde Gesellschaft ist ohne diesen Baustoff unmöglich. Deswegen sind die grünen Zeigefinger, die neue Balearenregierung plane nur Beton, auch fehl am Platz.

Das Projekt, in Campos eine Thermal-Klinik zu bauen, ist beispielsweise längst überfällig. Erstens erweitert es das Angebot auf Mallorca in einem bislang völlig vernachlässigten Bereich. Zweitens bringt es der Gemeinde Campos die so schmerzlich vermissten Einkünfte. Und drittens ist es eine Verpflichtung, die gesunden Quellen der Öffentlichkeit in optimaler Form zur Verfügung zu stellen.

Der vierspurige Ausbau der Landstraße zwischen Manacor und Palma wird nicht mal von Umweltschützern diskutiert. Diese Todesstrecke muss entschärft werden. Warum aber gleichzeitig eine Autobahn zwischen Inca und Manacor gebaut werden soll, ist trotz aller schöner Politiker-Worte nicht nachzuvollziehen. Die Trasse führt durch eine weitgehend unbebaute Gegend. Die Logik in Sachen Umwelt und Verkehr verlangt, erst mal abzuwarten, ob der Ausbau der Landstraße nicht ausreichend ist. Die politische Koalitions-Logik scheint aber anders zu funktionieren.

Positiv zu vermerken ist die geplante Verschärfung der Auflagen beim Bau von Golfplätzen. Diese Anlagen gehören eigentlich nicht in so trockene Gefilde wie hier, und wenn es schon sein muss, dann wenigstens an die hiesigen Gegebenheiten angepasst. Nachdenklich stimmt jedoch die Tatsache, dass die Informationen in der Öffentlichkeit sind, lange bevor sie Gesetz werden. Das treibt doch mögliche Investoren nur an, ihre Golfprojekte so schnell wie möglich nach altem Recht zu beantragen.

Mindestens ein weiterer Beton-Klotz muss nach Mallorca. Und zwar der immer wieder geforderte Kongress-Palast. Eben alles, um den schwächelnden Wintertourismus so weit wie möglich in Schwung zu bekommen. Im Sommer reichen eben Strand, Sonne und Mittelmeer. In der Nach– und Nebensaison brauchen die Touristen Beton.

In der richtigen Menge, am richtigen Ort, nach Möglichkeit von einem guten Architekten gestaltet. Um den Beton rum, auch das Offensichtliche sei betont, müssen sich Politiker und Anwohner um den Umwelt– und Naturschutz bemühen.