Wenn sie zu sprechen beginnt, legt sich ihre Stimme wie Samt und
Seide über den Raum. Hannelore Elsner brauchte nur den Titel ihrer
Darbietung zu lesen: „George Sand und Frédéric Chopin auf Mallorca
– Die Wahrheit” – und das Publikum war gebannt.
Der Abend mit Texten von George Sand (Hannelore Elsner) und
Musik von Chopin (Sebastian Knauer – Klavier) im Herrenhaus Ses
Cases de Font Seca bei Palmanyola vor 150 begeisterten Zuhörern war
das perfekte Zusammenspiel zweier kongenialer Künstler, die sich
auf wundersame Weise ergänzten. Damit ist den Veranstaltern, Edith
und Lutz Minkner vom Immobilienunternehmen Profikonzept, ein großer
Wurf gelungen.
Texte und Musik zusammen zu präsentieren, ist ein Anliegen von
Sebastian Knauer. Er hat Mozart-Klavierkonzerte gemeinsam mit
Ex–Tagesschausprecher Wilhelm Wieben, der Briefe von Mozart las,
aufgeführt.
Knauer ist der Initiator des Sand–Chopin–Programmes, das es
bereits als CD gibt und das auch in verschiedenen deutschen
Großstädten zu hören war und ist. „Es war seine Idee”, sagt
Hannelore Elsner. „Was mich daran faszinierte, waren nicht nur die
Texte der Sand in diesem wunderbar altmodischen Sprachrhythmus. Es
ist auch die Tatsache, dass man viel über Musik und Komposition
erfahren kann und die Musik auch sofort danach hört. In dem
Programm geht es gar nicht um Mallorca, es geht um Musik, es geht
um Technik und Magie des Komponierens, um die damit verbundene
Kreativität.”
Mallorca kennt die Schauspielerin bis jetzt nur beruflich. „Ich
habe hier vor Jahren einmal gedreht. Und ich habe hier in einer
wunderschönen Finca in der Nähe von Artà gemeinsam mit dem
Kameramann Rainer Klausmann und dem Regisseur Oliver Hirschbiegel
den Text für ,Mein letzter Film' besprochen. Das war vor knapp drei
Jahren, im Februar, und ich habe die Insel als wunderschön in
Erinnerung.” „Mein letzter Film” war für Hannelore Elsner ein
besonders wichtiges Projekt, wenn „es auch in jedem Abschnitt
meines Lebens besondere Filme gab”. Sie hat viel gearbeitet in der
letzten Zeit. Der Film „Frau fährt – Mann schlägt” kommt demnächst
in die Kinos, sie hat „Rot und Blau” mit Rudolf Thomé produziert
und fürs Fernsehen den Film „Die Rosenzüchterin” nach dem Roman von
Charlotte Link.
Noch am Tag vor dem Chopin–Sand–Programm las sie im Münchner
Residenz–Theater „Das Parfüm” von Patrick Süskind. Mehr als tausend
Zuschauer lauschten der Stimme aus Samt und Seide.
Und ansonsten wird sie immer noch als „eine der erotischsten
Frauen Deutschlands” bezeichnet. Worüber die inzwischen 62-Jährige
selbst nur lachen kann. „Es ist schon erstaunlich, wie lange die
Leute an einem Image festhalten, auch wenn es ja ganz
schmeichelhaft ist. Aber ich bin doch längst ein wenig mehr.”
Hannelore Elsner als George Sand hat es bewiesen.
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