Die mallorquinische Inselratspräsidentin Maria Antònia Munar ist
am vergangenen Samstag auf dem Parteitag der Unió Mallorquina (UM)
mit 81'6 Prozent der Stimmen als Parteivorsitzende im Amt bestätigt
worden. Die Politikerin, die der UM seit 1992 vorsteht, konnte sich
damit deutlich gegen ihre parteiinternen Kritiker durchsetzen. Der
so genannte kritische Sektor lehnt das Regierungsbündnis der UM mit
der konservativen Partido Popular (PP) ab.
Für Munar votierten 363 der Delegierten. 77 enthielten sich,
zwölf Stimmen waren ungültig. Ein „Nein” gegen die Kandidatur sah
der Stimmzettel nicht vor. Auf dem Parteitag im Dezember 2000 hatte
Munar noch 90 Prozent Zustimmung erhalten.
Die Kritiker konnten bei der Abstimmung über die von ihnen
eingebrachten Anträge zu umstrittenen Themen wie Autobahn
Inca-Manacor, Themenpark oder Baubestimmungen zum Teil bis zu 25
Prozent der Stimmen auf sich vereinen. Damit zeigte sich nahezu
jeder vierte Delegierte mit der offiziellen Parteilinie nicht
einverstanden. Bei der Neubesetzung der Parteigremien erzielten die
Kritiker allerdings keine Mandate.
In ihrer Abschlussrede, bei der auch der balearische
Ministerpräsident Jaume Matas (PP) zugegen war, verteidigte Munar
das Bündnis mit den Konservativen sowie die Verkehrsprojekte. Die
Politikerin fragte, ob eine zusätzliche Straßenbreite von 15 Metern
auf 50 Kilometer Länge „so viel Lärm verdient”.
Einer der führenden parteiinternen Kritiker, der Bürgermeister
von Porreres Joan Sastre, warf dem Parteitagspräsidium vor, dem
kritischen Sektor Hürden in den Weg gelegt zu haben. Nach seinen
Worten hätten die Kritiker besser abgeschnitten, wenn geheime Wahl
erlaubt worden wäre.
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