TW
0

Es wollten schon Frühlingsgefühle aufkommen, als am Dienstag eine Schlechtwetterfront die Insel in die Zange nahm. Und wahrscheinlich auch bis zum Wochenanfang nicht loslassen wird: Die Karnevalsfreunde werden bei den Umzügen wohl dem einen oder anderen Regenschauer trotzen müssen. In den vergangenen Tagen waren die Niederschläge in den höheren Lagen des Tramuntanagebirges als dicke Schneeflocken vom Himmel gefallen. Am Dienstag häuften sich im Laufe des Tages immerhin 15 Zentimeter Schnee an.

Am vergangenen Freitag hatte Mallorcas oberster Wetterfrosch Agustí Jansà, Leiter des meteorologischen Instituts in Palma, noch von einem Niederschlagsdefizit berichtet: Von Mitte Februar 2003 bis Mitte Februar 2004 hatte es 15 Prozent weniger Regen gegeben als im Durchschnitt der vergangenen 30 Jahre. Besonders untypisch war der vergangene Januar, als es auf Mallorca sehr wenig regnete. Der Februar blieb bis dahin ganz trocken – und es seien keine großartigen Wetteränderungen vorherzusehen, so Jansà.

Doch es sollte anders kommen: Am Dienstag gab es den ersten Wolkenbruch und Bibbertemperaturen. Bei anhaltendem Regen kam es auf der Insel zu fast 30 Verkehrsunfällen an einem Tag. Zahlreiche Menschen wurden teilweise schwer verletzt, darunter zwei Radfahrer. Ein Autofahrer hatte sie auf der Strecke Can Picafort - Son Serra de Marina bei einem Überholmanöver angefahren.

Die Schneegrenze sank in den vergangenen Tagen auf bis zu 600 Meter, so dass der Gipfel des Puig Major von einer weißen Kappe bedeckt wurde. Auf dem Alfàbia-Höhenzug bei Sóller sank das Thermometer sogar auf unter null Grad. In Palma wurde es tagsüber nicht wärmer als elf Grad, in Porreres kletterte die Quecksilbersäule gerade mal auf die Acht-Grad-Marke. Sollte der Schnee in den Bergen sich noch bis Sonntag halten, ist mit einem Mallorca-Phänomen zu rechnen: dem Ansturm von Ausflüglern, die ihren Kindern die weiße Pracht zeigen wollen.