Jedes zweite Hotel an der Playa de Palma hat im Jahr 2003 ein
Verlustgeschäft gemacht. Nach Angaben des Präsidenten des
Hotelierverbands Platja de Palma, Jordi Cabrer, waren 50 Pozent
seiner Kollegen aufgrund der schlechten Buchungszahlen nicht in der
Lage, nach Abzug aller Betriebskosten ein Plus in der Kasse zu
verzeichnen. 30 Prozent seien mit einem blauen Auge davongekommen
und hätten zumindest keine Miesen gemacht. Lediglich 20 Prozent der
im Verband zusammengeschlossenen Übernachtungsstätten haben den
Angaben zufolge Gewinne erzielt.
Bereits Mitte September, so Cabrer, sei für viele Hoteliers die
Saison zu Ende gewesen. Im Vergleich zu 2002 standen ab 15.
September 2003 12.500 Betten weniger zur Verfügung.
„Viele Betriebe mussten mit nicht kostendeckenden
Sonderangeboten werben, um gebucht zu werden”, berichtet der
Verbands-Präsident. Man habe zu sehr auf den deutschen Markt
gesetzt, und der sei aufgrund der Rezession in Alemania
eingebrochen.
Von den 40.000 Betten an der Playa de Palma reservierte man
bisher 28.000 für deutsche Klientel. „Von dieser Rechnung müssen
wir abkommen. Urlauber aus Deutschland sind zwar nach wie vor
unsere wichtigste Zielgruppe, und es gilt, die verlorenen Kunden
zurückzugewinnen. Aber wir müssen uns auch verstärkt auf andere
Märkte konzentrieren.”
Die Balearen-Regierung, so Cabrer weiter, muss mit gezielten
Werbemaßnahmen dafür sorgen, dass das Urlaubsziel Mallorca sein
angeschlagenes Image verliert. Es gehe nicht an, dass Spaniens
wichtigste Ferienregion nicht auch bei den Werbeetats auf Platz
eins stehe. „Der Kunde entscheidet sich zuerst für das Urlaubsziel,
und erst dann für ein Hotel. Wir Hoteliers können im Gegenzug dafür
sorgen, dass sich die Gäste in unseren Anlagen wohl fühlen.”
Dennoch zeigt sich der an wirtschaftliche Wechselbäder gewöhnte
Verbandschef optimistisch. Ein Lichtblick in die richtige Richtung
sei für dieses Jahr bereits in Sicht. Schon jetzt zeichne sich ein
Buchungszuwachs aus Deutschland für die Sommermonate ab. Auch
hätten bereits im Januar mehr Kollegen ihre Häuser geöffnet als im
Vergleichsmonat 2003.
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