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Der Kundschaft kann's recht sein, wenn der Konkurrenzkampf unter Unternehmen dazu führt, dass die Preise purzeln. So auf den Strecken nach Mallorca, wo nach den altbekannten Charterfliegern Thomas Cook (Condor), Hapag-Lloyd, LTU die Billig-Carrier Easy Jet, Hapag-Lloyd-Express, Germanwings, Germania Express und V-Bird in den Markt drängen, aus dem Charter-Unternehmen Air Berlin ein Low-Cost-Carrier geworden ist, und sich sogar die ehrwürdige Tante Lufthansa mit Sonderpreisen ab 49 Euro für einen einfachen Flug ins Getümmel stürzt.

Im Gegensatz zu „normalen” Rabattschlachten im Einzelhandel sollten die Flüge umso billiger sein, je früher man sie bucht, weswegen keine Verunsicherung der Verbraucher zu erwarten ist, wie sie gegenwärtig den Einzelhandel in Deutschland quält.

Wie sinnlos der Konkurrenzkampf eigentlich ist, zeigt das Beispiel Lufthansa. Da nimmt Konzerntochter Thomas Cook etliche Flieger aus der Flotte, jetzt macht man sich selber Konkurrenz. Auch Hapag-Lloyd und Konzernschwester Hapag-Lloyd-Express arbeiten genauso mit– wie gegeneinander.

Für Mallorca ist es egal, wie der Kunde auf die Insel reist, Hauptsache, er kommt denn. Aber das Gedränge am Himmel über dem Flughafen Son Sant Joan wird auch unangenehme Folgen haben. Zum einen wird es eine Marktbereinigung geben, denn das Angebot ist größer als die Nachfrage. Gehen Unternehmen Pleite, werden sich die Überlebenden mit höheren Preisen für die in der Luftschlacht über Mallorca erlittenen Verluste schadlos halten. Müssen – schließlich handelt es sich um Firmen, die einen Gewinn erzielen wollen.

Mallorca könnte in dem zu erwartenden Gemetzel en passant unter die Räder kommen. Denn viele Kunden lassen sich nur über einen günstigen Flugpreis zu einer Reise bewegen. Wenn es den eines Tages nicht mehr gibt, droht die Gefahr, dass die gerade gestiegenen Besucherzahlen wieder nach unten sacken. Da heißt es frühzeitig gegensteuern und trotz (oder gerade wegen) guter Geschäfte das Produkt und die Qualität verbessern.