Jahrzehntelang ist bei der Gestaltung der zentralen urbanen
Achse nur Stückwerk gemacht worden”, kritisiert Luis A. Corral, der
Vorsitzende der balearischen Architektenkammer. Das Gebiet von der
Plaza Tortugas am oberen Ende des Borne bis hin zur Alten Mole
müsse als eine Einheit begriffen werden, um mit den aktuellen und
künftigen Herausforderungen an die Stadtplanung
zurechtzukommen.
Um Ideen für eine einheitliche Gestaltung dieses „wichtigsten
urbanen Raumes in der Geschichte Palmas” zu erhalten, hat die
Architektenkammer jetzt einen Wettbewerb ausgeschrieben. Nach den
Worten von Joan Morey, dem Vorsitzenden der Wettbewerbskommission
der Kammer, geht es darum, dem „stark fragmentierten Raum” eine den
heutigen Erfordernissen entsprechende Gesamtheit zurückzugeben.
Corral betonte bei der Vorstellung des Wettbewerbs am Donnerstag
in Palma, nicht in Kompetenzen des Rathauses eingreifen zu wollen.
„Wir sind Bürger der Stadt und haben als solche ein Interesse, dass
das Filetstück Palmas wieder zu dem wird, was es einst war: Das
Wohnzimmer, der Empfangssaal, sowohl für Besucher als auch die
Bewohner. Als Architekten und Stadtplaner können wir dazu mit dem
Wettbewerb beitragen.”
Morey kritisierte vor allem, dass Fußgänger wegen des dichten
Verkehrs „massive Schwierigkeiten” haben, von der Avenida Antoni
Maura über den Paseo Marítimo zur alten Mole zu gelangen. Ebenso
sei die Plaza de la Reina einst mit breiten Fahrspuren geplant
worden, weil sich dort der zentrale Omnibus-Bahnhof befand. „Jetzt
läuft der Verkehr über die Plaza España, aber die Plaza de la Reina
sieht immer noch gleich aus.”
Wie die beiden Planer betonten, ist die Berücksichtigung der
Geschichte des Borne von elementarer Bedeutung, vor allem der
Tatsache, dass es sich um eine Flaniermeile handelt. Aber genau wie
1943 die Avenida Jaime III. gebaut wurde und vor 40 Jahren die
Gärten von S'Hort des Rei hinzukamen, ginge es jetzt darum, die
Öffnung zum Meer zu vollziehen. Das sei gerade in Anbetracht der
Tatsache wichtig, dass westlich vom Borne um das Gesa-Gebäude eine
neue „Meeresfassade” entstehen soll.
Die Teilnehmer an dem Wettbewerb müssen Mitglieder einer
spanischen Architektenkammer sein. Drei Entwürfe werden mit je 5000
Euro ausgezeichnet. (blu)
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