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Nach der Verabschiedung der neuen Abfallverordnung Ende April macht die Stadtverwaltung Palma Ernst. Mit der Kamera im Anschlag postieren sich Müll-Sheriffs neben Abfallcontainern und überwachen die gesetzlichen Einwurfzeiten. Auch der Leinenzwang für Hunde wird von den Ordnungskräften kontrolliert.

„Uns geht es weniger um das Bestrafen, als vielmehr um eine saubere Stadt”, kommentierte Umweltstadtrat Antonio Nadal vor wenigen Wochen das drastische Anheben der Bußgelder. Der neue Katalog bestraft beispielsweise das Wegwerfen einer Zigarettenkippe mit bis zu 300 Euro (früher bis 30 Euro). Die Höchststrafe sollte nach Worten Nadals aber lediglich bei Wiederholungstätern ausgesprochen werden.

Die 21 städtischen Ordnungswächter scheinen von der Maxime ihres Dienstherren nichts gehört zu haben. Hierzu drei konkrete Fälle der letzten Tage: Auf dem Weg zur Arbeit wirft ein junger Mann nahe der Plaza Alexander Fleming die Mülltüte in den grünen Container, außerhalb der gesetzlichen Einwurfzeit (20 bis 23 Uhr). Ein Kontrolleurin steht daneben und will ein Verfahren einleiten. Nach kurzem Hin und Her belässt sie es bei einer Verwarnung.

Eine Hausverwalterin in Calamajor hat weniger Glück. Mit mehreren Tüten Müll ertappt sie ein Sheriff nachmittags am Container. Nach seinen Worten droht ihr nun ein Bußgeld zwischen 300 bis 900 Euro. Eine Verwarnung bleibt aus.

Auch Hundehalter sollten sich, wie das nächste Beispiel zeigt, in Acht nehmen: Weil ihr Golden Retriever nicht angeleint ein Bad im Meer nimmt, flattert seiner Besitzerin demnächst ein Bußgeldbescheid in Höhe von 300 Euro ins Haus.

Die Liste ließe sich vermutlich beliebig fortsetzen. Und sie zeigt: Die Stadtverwaltung Palma kämpft mit harten Bandagen gegen ihr Schmuddel-Image. (