Wohin die Fahrt geht, bestimmt das Meer. Zwei Routen stehen für
Ricardo Mariño und Carlos Izquiano täglich zur Wahl. Je nachdem,
wie der Wind weht und die Strömung treibt, steuern die beiden
Männer ihr ungewöhnliches Gefährt von Palma in Richtung Portals
Vells oder zum Cap Enderrocat.
An Arbeit mangelt es weder im Osten noch im Westen. Die beiden
braun gebrannten Seeleute bilden die Besatzung eines so genannten
Pelikan-Bootes, das für die Müllbeseitigung auf den küstennahen
Gewässern Mallorcas eingesetzt wird. 37 dieser baggerähnlichen
Schiffchen durchpflügen bis Herbst die balearischen Gewässer.
Unterstützt werden sie in ihrer Arbeit von einem Flugzeug, das aus
der Luft größere Treibmüllflächen ausmacht und die Koordinaten über
die Einsatzleitung an die Müllboote weiterleitet.
In dem großen, mit Gitterstäben versehenen „Pelikanschnabel”
verfängt sich jede Art von schwimmendem Unrat. „Im Wasser”, so
Ricardo Mariño und Carlos Izquiano, „findet man so ziemlich alles,
was man sich vorstellen kann.” Treibholz, Flaschen, Kanister,
Dosen, Hygieneartikel, tote Fische und vor allem Plastik fischen
die beiden täglich aus dem Meer. Um 6.30 Uhr stechen sie in See.
Mit bis zu vier Kubikmeter Müll an Bord legen sie gegen 15 Uhr
wieder im Hafen an.
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