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Ein Jahr nach Eröffnung des Umwelttechnologieparks offenbart vor allem Palma bei der Müllpolitik Mängel. Die Hauptstadt habe 2003 beim Recycling von Papier und Plastik weit hinter dem Rest der Insel gelegen, sagte am vergangenen Freitag der Umweltdezernent des Inselrats, Guillem Riera.

Nach einer kritischen Bestandsaufnahme der Umweltschutzorganisation GOB einen Tag zuvor, ging die zuständige Behörde in die Offensive. Nach Worten Rieras habe man der Stadtverwaltung Palma angeboten, auf dem Gebiet der Mülltrennung zusammenzuarbeiten. Bis auf Calvià und Palma fallen bei der Abfallwirtschaft alle Gemeinden in den Zuständigkeitsbereich des Inselrats. GOB-Sprecher Miquel Ángel March hatte am vergangenen Donnerstag darauf hingewiesen, dass in Palma nur 20 Prozent des Plastikmülls in den gelben Tonnen enden. Die restlichen Gemeinden Mallorcas kämen der GOB-Studie zufolge hingegen auf durchschnittlich 80 Prozent.

Der aktuelle Abfallwirtschaftsplan für Mallorca gilt längst als hinfällig. Von den 550.000 Tonnen Müll, die im vergangenen Jahr produziert wurden, landeten 178.000 auf der Deponie. Noch in dieser Legislaturperiode (endet 2007) will Umweltdezernent Riera die ökologisch bedenkliche Halde schließen. „Allerdings lässt sich dies nicht von heute auf morgen verwirklichen”, so Riera. Im Gespräch ist die Erweiterung der Müllverbrennungsanlage Son Reus – seit Jahren hoffnungslos überlastet – um zwei weitere Brennöfen.