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Schneller als erwartet hat der balearische Tourismusminister Joan Flaquer (PP) einen neuen Direktor für das Fremdenverkehrsamt Ibatur vorgestellt. Raimundo Alabern de Armenteras heißt der Nachfolger von Juan Carlos Alía, der wegen irregulärer Spesenabrechnungen in Höhe von 369 Euro und der Kontroverse um einen Nachtclubbesuch in Moskau zurückgetreten war.

Bei der Präsentation am Dienstag hob Minister Flaquer die Karriere seines im wahrsten Sinne des Wortes jüngsten Mitarbeiters hervor. Der erst 31 Jahre alte gebürtige Mallorquiner kommt von dem Reiseveranstalter Viajes Iberia, wo er zuletzt Verkaufsdirektor für den spanischen Markt war. Davor war er als Regionaldirektor für die Balearen, Kanaren und Andalusien verantwortlich. Für die Fluxà-Gruppe ist er bereits seit 1998 tätig, vorher hat er Wirtschaftswissenschaften studiert.

Wie Alabern offen zugibt, hat Alía die Latte sehr hoch gelegt. Er habe jedoch nicht gezögert, das Angebot anzunehmen. „Ich fühle mich sehr geehrt und habe ausgesprochen große Lust, diese Herausforderung anzunehmen”, erklärte er am ersten Tag im neuen Amt. Seine bisherigen Chefs hätten ihm ihre volle Unterstützung zugesichert, weil sie um die Wichtigkeit der Aufgabe wüssten.

Zunächst will sich Alabern mit seiner neuen Aufgabe und den Abläufen der Verwaltung vertraut machen. Dazu hat er knapp drei Wochen Zeit – dann tritt er vor den Traualtar. Nach dem Ja-Wort wird es nur zu einer kurzen Hochzeitsreise reichen.

Für Minister Flaquer ist damit der „Skandal” um den Besuch Alías im „Rasputin” endgültig erledigt. „Schon mit dem Rücktritt der betreffenden Person am Tag der Veröffentlichung ist alles Notwendige gesagt und getan worden”, betonte er. „Es hat einen Fehler gegeben, dafür ist die Verantwortung übernommen worden, jetzt müssen wir uns darauf konzentrieren, unseren Verpflichtungen nachzukommen.” Die Aufteilung der Arbeit zwischen Alabern als Ibatur-Chef und Eduardo Gamero, dem Staatssekretär, der für Promotion zuständig ist, wurde nach Aussagen der Beteiligten noch nicht besprochen. Gamero hatte sich mehr auf den britischen, Alía mehr auf den deutschen Markt konzentriert. Diesen beiden wichtigsten Herkunftsländern soll auch weiter das Hauptaugenmerk gelten. Nicht nur aufgrund seines beruflichen Hintergrundes will Alabern auch den spanischen Markt beackern: „Die Gästezahlen aus dem Inland haben sich überraschend erfreulich entwickelt, darauf wollen wir aufbauen.” (blu)