Palmas rund 40 Pferdedroschken und ihre Kutscher stehen
zunehmend in der Kritik. In der MM-Redaktion trudeln fast jede
Woche Beschwerden von Lesern ein, die vor allem den schlechten
Zustand der Pferde anprangern und von Tierquälerei sprechen. Nun
haben sich auch die in der Vereinigung Arca zusammen geschlossenen
Denkmalschützer und Altstadtbewahrer zu Wort gemeldet und eine
Protestnote beim Rathaus eingereicht. Arca fordert, dass die
historischen Stadtrundfahrten mit den Kutschen in der bisherigen
Form eingestellt werden. Dieses Urlauber-Angebot schade dem Image
Palmas und sei bezüglich einer kulturtouristischen Vermarktung der
Altstadt kontraproduktiv.
Wie Álvaro Sanz von Arca gegenüber MM auf Anfrage
mitteilte, handle es sich bei den Fahrten mehr um
Showveranstaltungen als dass fundiertes Wissen vermittelt würde.
„Die Kutscher haben keine Ausbildung und erzählen den Leuten irgend
etwas”. Auch hätten die Vehikel nichts mit dem historischen
Erscheinungsbild der Kutschen des alten Palma zu tun. Der schlechte
Zustand der Wagen und vor allem auch das zum Teil klägliche
Erscheinungsbild der ungepflegten Pferde, mit all den damit
verbundenen hygienischen Problemen, trage nicht zu positiven
Erinnerungen an Palma bei.
Die Kutschfahrten, so die Forderung, müssten professioneller,
die Fahrer geschult, die Rundwege vereinheitlicht und die Preise
transparent und festgeschrieben werden. Es dürfe nicht sein, dass
die einen für eine Zehn-Minuten-Tour mit 50 Euro abgezockt würden
und andere für eine halbe Stunde 20 Euro bezahlten.
Auch könne es nicht angehen, so Sanz, dass die Altstadtgassen
täglich mit den Hinterlassenschaften der Vierbeiner verschmutzt
werden. „Wir befinden uns doch nicht mehr im 18. Jahrhundert.”
(khe)
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