TW
0

Ein vierjähriges Mädchen ist am vergangenen Freitag auf der Finca ihrer Verwandten bei Llucmajor von zwei Hunden totgebissen worden. Die beiden Tiere, ein mallorquinischer Hirtenhundmischling und ein Belgischer Schäferhundmischling, hatten sich aus bislang ungeklärter Ursache auf das Kind gestürzt. Auf Grund des hohen Blutverlusts starb das Opfer kurz nach Einlieferung in ein Krankenhaus an Herz– und Kreislaufversagen.

Die Vierjährige befand sich im Urlaub bei ihrer Tante in Llucmajor. Ihre Eltern hielten sich zum Zeitpunkt des Unglücks im Haus der Familie in Formentera auf. Nach Informationen der Polizei war das Mädchen den Umgang mit großen Hunden gewohnt, ihre beiden Angreifer hatte sie bereits in der Vergangenheit kennen gelernt.

Das Unglück ereignete sich in den Vormittagsstunden. Beim Spielen im Haus biss einer der beide Hunde plötzlich zu und verletzte das Kind am Kopf schwer. Nach wenigen Augenblicken, so Polizeiquellen, stürzte sich auch das zweite Tier auf die Kleine. Beide bissen sich über einen längeren Zeitraum an ihrem Opfer fest und zerrten es in den Garten. Die anwesenden Verwandten vermochten zunächst nicht, die Tiere vom Mädchen zu trennen. Von Panik ergriffen lief die Tante auf die Straße und winkte einen zufällig vorbeikommenden Lkw-Fahrer um Hilfe herbei. Inzwischen ließen die Tiere von ihrem Opfer ab. Der Helfer und die Tante hievten das stark blutende, aber noch bei Bewusstsein befindliche Kind in ein Auto und fuhren es zur Notaufnahme des Krankenhauses Son Llàtzer. Bei Ankunft hatte der Herz– und Lungenapparat der Vierjährigen bereits ausgesetzt. Trotz Wiederbelebungsmaßnahmen konnte für das Kind nichts mehr getan werden.

Nahezu zeitgleich machte sich ein Rettungshubschrauber auf den Weg nach Formentera, um die Eltern des Opfers einzufliegen. Die Verwandten auf der Finca in Llucmajor erlitten einen Schock und konnten zunächst zu dem Hergang nicht vernommen werden. Die Hunde wurden vom Personal des Tierheims Llucmajor abgeholt und werden vermutlich in den nächsten Tagen eingeschläfert. Zuvor sollen nach dem Willen des balearischen Gesundheitsministeriums eine Reihe von Untersuchungen an ihnen vorgenommen werden, um Erkenntnisse über eine mögliche Ursache für das aggressive Verhalten der Tiere zu erlangen. Erste Vermutungen von Experten gehen von Eifersucht aus. Das Kind war erst wenige Tage zuvor auf der Finca eingetroffen.

In Llucmajor herrschte in den darauffolgenden Tagen kollektive Bestürzung. Nachbarn zufolge wohnen die Verwandten des vierjährigen Kindes erst seit wenigen Wochen in der Gemeinde.