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Die wirtschaftliche Entwicklung auf den Balearen stagniert und bedarf dringend Strukturreformen. Diese wenig optimistische Einschätzung vertrat am Mittwoch Antoni Riera, Direktor des Wirtschaftsforschungszentrums der Sparkasse Sa Nostra, bei der Vorstellung des „Wirtschafts– und Sozialberichts 2003”. Für dieses Jahr erwartet Riera für die Balearen ein Wirtschaftswachstum von etwa 1'5 Prozent. Zu Jahresbeginn hatten die Schätzungen noch bei zwei Prozent gelegen.

Riera machte für den seit Jahren andauernden wirtschaftlichen Leerlauf ausbleibende Strukturreformen verantwortlich. In diesem Zusammenhang wies er darauf hin, dass 82 Prozent der gesamten Wirtschaftsleistung vom Dienstleistungsbereich, insbesondere im Tourismus, erbracht werde. „Dieser befindet sich aber im Wandel.” Der Ökonom appellierte für eine Diversifikation des Dienstleistungssektors. Als weiteren Problemfall machte Riera die hohe Inflation aus. Seit 1999 seien die Preise auf dem Archipel deutlich stärker gestiegen als in Deutschland und Großbritannien, den beiden Ländern, die das Gros der Urlauber stellen. Wenig positiv auf die Binnenwirtschaft wirke sich zudem das niedrige Bildungsniveau der arbeitenden Bevölkerung aus.

An die Adresse von Politik und Wirtschaft mahnte Riera eine rasche Analyse der Mängel und entsprechende Reformen an.