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Der Betrieb im Steinbruch von Son Anglada, gemeinhin als der Steinbruch von Establiments bekannt, muss eingestellt werden. Der Steinbruch war seit den 50er Jahren ausgebeutet worden, ohne dass je eine Betriebsgenehmigung dazu erteilt worden wäre. Palmas Bürgermeisteramt drohte mit Polizeigewalt, falls die betroffenen Firmen das Feld nicht freiwillig räumen.

In den vergangenen Jahrzehnten hatte es kontinuierlich Proteste der Anwohner gegen den Steinbruch gegeben. Sie beklagten Belästigung durch Lärm und Staub, außerdem Risse und andere Schäden an ihren Häusern. Naturschützer hatten den aggressiven Eingriff in die Landschaft kritisiert.

Juan Antonio González, Geschäftsführer einer der beiden im Steinbruch tätigen Firmen, argumentierte gegen die Schließung: Es gebe einen Restaurierungsplan, der nach einer Schließung schwierig durchzuführen sei. Es seien nicht nur die Abbaufirmen, sondern auch viele Baufirmen aus Palma betroffen, weil sie mit einer Verteuerung von Baumaterial rechnen müssten.

Im Steinbruch selbst bangen 20 festangestellte Arbeiter und 15 Arbeiter eines Subunternehmens um ihre Arbeitsplätze. Manche sind seit 30 Jahren dort tätig. Zusammen mit anderen, indirekt betroffenen Arbeitern legten sie am Mittwoch kurzfristig den Verkehr auf den Avenidas in Palma lahm: Mit 80 Lastwagen, viele von ihnen Zementlaster, blockierten sie für etwa eine halbe Stunde die linke Seite der Fahrbahn. Der Protestzug setzte sich bis zum Sitz von Palmas Baustadtrat fort, wo die Fahrzeuge anhielten. Obwohl die Polizei versuchte, die Autos umzuleiten, staute sich der Verkehr auf einer Länge von zwei Kilometern.

Die Anordnung zur Schließung des Steinbruchs wurde den drei Firmen am Mittwoch übergeben. Nach einer Frist von zwei Tagen, also am Freitag, müssen sie den Betrieb einstellen.

Noch unklar ist, ob und in welchem Umfang die Firmen nun die Restaurierung des Geländes durchführen werden. Einen entsprechenden Zwei-Phasen-Plan hatten die Firmen bereits vor Jahren präsentiert. Die Vorgängerin des balearischen Umweltministers Jaume Font hatte nur die erste Phase genehmigt. Eine Entscheidung des derzeitigen Ministers steht noch aus.